Jetzt ohne +++: So lest ihr die neuen Energielabels

Veröffentlicht von am 01.06.2021 (Keine Kommentare)
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Beim Kühlschrank-Kauf sollte auf’s Energielabel geachtet werden

Vielleicht kennt ihr es noch vom Kauf der letzten Waschmaschine: Zwar stehen auf dem Energielabel die Buchstaben A bis D, am oberen Ende der Skala finden sich aber noch A+, A++ und mehr. Macht ein Plus mehr oder weniger wirklich so viel Unterschied? Ja, und darum hat die EU die Energielabels 2021 überarbeitet. Nun geht es einfach von A bis G. Das macht das Vergleichen des Energieverbrauchs und damit auch das Energiesparen ein Stück weit einfacher.  

Wir verraten Euch, welche wichtigen Infos auf den bunten Aufklebern stehen.  

Darum sind die Energielabel wichtig

Ohne Strom geht im Haushalt nichts (lest hier, wie der Strom nach Münster kam), 3.500 Kilowattstunden Jahresverbrauch ist für eine Familie nicht ungewöhnlich – das ist natürlich abhängig von vielen Faktoren wie Wohnungsgröße, Heizungsart und nicht zuletzt dem persönlichen Verhalten. Über die Hälfte des privaten Stromverbrauchs wird für Unterhaltung, also vor allem Computer, Handy und Fernseher, Waschmaschine und Trockner sowie Kühl- und Gefrierschrank drauf. 

Gerade bei diesen Haushaltsgeräten kann sich der Blick aufs Energielabel also lohnen, wenn ich Strom sparen möchte. Dass übrigens der Gesamt-Stromverbrauch im Haushalt trotz effizienterer Geräte nicht sinkt, liegt daran, dass wir immer mehr Geräte nutzen oder beim Austausch größere Geräte kaufen, die häufig mehr Strom verbrauchen, auch wenn sie effizienter geworden sind. 

Das steht alles auf dem Label

Energielabel für Geschirrspüler

Das Energielabel – offiziell heißt es EU-Energieverbrauchs-Kennzeichnung – wurde 1998 eingeführt. Weil immer sparsamere Haushaltsgeräte die alte Verbrauchsskala auf dem Energielabel aber immer weiter unterboten haben, wurden 2004 und 2010 die Plus-Zeichen hinter das A gehängt. Allerdings mit der Konsequenz, dass alle Geräte super-sparsam wirkten – auch, wenn sie es gar nicht waren. Daher wurde die Skala zum 1. März 2021 neugestartet. Was früher A+++ war, liegt jetzt nur noch zwischen B und C – auch die Messungen sind umgestellt worden, daher gibt es keine genaue Umrechnung. Ihr seht, dass zur Einführung noch kein Gerät das A erreicht. Es gibt also noch Luft nach oben, wenn Geräte noch effizienter werden. Zehn Jahre soll es dauern, bis die Mehrheit der Geräte ein A schafft. 

Auch dem neuen Label findet ihr außerdem einen QR-Code, der auf eine EU-Produktdatenbank führt und weitere Energie-Informationen zu dem Gerät bereithält. Unter der Energieeinstufung stehen außerdem der Energieverbrauch in Kilowattstunden sowie weitere Informationen, etwa zum Wasserverbrauch der Spülmaschine, Füllmenge der Waschmaschine oder der Lautstärke des Kühlschranks.

Einen Überblick über alle Piktogramme gibt es beim Bundeswirtschaftsministerium. Übrigens: Lampen bekommen erst ab September 2021 das neue Label, Heizungen, Trockner, Backöfen und Dunstabzugshauben in den nächsten Jahren. 

Die Messungen sind übrigens auch realitätsnäher geworden – ähnlich wie bei Autos haben Hersteller früher alle möglichen Tricks angewendet, damit der Energieverbrauch möglichst gering aussieht. Aber wer stellt schon nur saubere Teller in die Spülmaschine?

Sollte ich jetzt alle Geräte neu kaufen?

Eine neue Waschmaschine spart häufig Strom

Wenn Elektrogeräte immer sparsamer werden, könnte es sich ja lohnen, alle paar Jahre neue Geräte anzuschaffen, oder? Naja, aus Umwelt-Gesichtspunkten sollte man auch bedenken, dass die Produktion der neuen Geräte auch Energie verbraucht. Daher müssen wenige Jahre alte Geräte nicht ohne Not ersetzt werden. Wenn aber die Kinder ausziehen und ein solches Gerät mitnehmen können, dann sollte bei der Neuanschaffung unbedingt auf’s Energielabel geschaut werden. Auch, wenn das alte Gerät nicht mehr richtig funktioniert, soll es natürlich ausgetauscht werden.

Was selbst bei höchster Energieeffizienz nie eine gute Idee ist: Die neue, supersparsame Kühltruhe in den Keller zu stellen, den alten Stromfresser aber trotzdem angeschlossen zu lassen, falls man mal etwas mehr einfrieren möchte. 

Immer sinnvoll ist es hingegen, Ökostrom zu wählen, denn mit dem richtigen Ökostromsiegel – wie zum Beispiel vom Grüner Strom Label – ist sichergestellt, dass richtiger grüner Strom zum Einsatz kommt und die Energiewende angeschoben wird. Wer noch mehr tun will, kann außerdem seine Emissionen kompensieren. Mit unserer Plattform ist das ganz einfach. 

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