Der Weg zum grünen Fußabdruck

Veröffentlicht von am 03.07.2020 (Keine Kommentare)
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Ökostrom ist der einfachte Weg, seinen Fußabdruck grüner zu machen

Mit jeder Entscheidung im Alltag bestimmen wir auch die Tiefe des Fußabdrucks, den wir hinterlassen. Nehme ich für den Weg zur Arbeit das Auto oder doch lieber Bus, Bahn und Rad? Kann ich für wenige Euro mehr im Monat nicht meinen Stromvertrag auf Ökostrom umstellen? Und muss es im Supermarkt wirklich die exotische Frucht sein oder tut es auch mal ein heimischer Apfel? Das alles hat Einfluss auf die Menge an CO2, die in die Atomsphäre gelangt und den Klimawandel vorantreibt. 

Da aber nicht jeder Ausstoß des Klimagases sofort vermieden werden kann, gibt es die Möglichkeit der Kompensation. Was das genau bedeutet und wie unsere neue Plattform www.gruenerfussabdruck.de funktioniert, lest ihr hier. 

Das bedeutet Kompensation

Ob Küchengeräte, Heizung oder Mobilität: Alles hinterlässt einen Fußabdruck

Wenn man nicht vermeiden kann, CO2 auszustoßen – auch für den heimischen Apfel entsteht natürlich eine Emission – gibt es die Möglichkeit, die Menge zu kompensieren, die man mit seinen Entscheidungen verantwortet. Das bedeutet, dass ich zum Beispiel Projekte unterstütze, die das Klima schützen und dadurch CO2-Emissionen vermeiden. Da der Klimawandel ein globales Problem ist, muss das nicht vor Ort geschehen, sondern kann irgendwo auf der Welt passieren.

Auf unserer Plattform gibt es derzeit drei Projekte zur Auswahl, die besonders viel für den Klimaschutz tun: Der Schutz des brasilianischen Regenwalds vor Abholzung, die Herstellung und Verteilung von effizienten Kochöfen in Kenia oder die Produktion von Ökostrom in zwei Windparks in Taiwan. Zertifizierungen garantieren überwachen, das mein Geld auch wirklich vor Ort eingesetzt wird, um den Klimawandel zu stoppen. 

Auch vor Ort tun wir mit dem grünen Fußabdruck aber etwas Gutes. Da wir mit der Plattform keinen Gewinn erwirtschaften wollen, fließt alles, was nach Abzug der Kosten übrig bleibt,  an lokale Projekte, die sich um Klima-, Umwelt- oder Tierschutz kümmern. Zu Beginn unterstützen wir den NABU Münster dabei, eine Gittertür für einen alten Bunker am Kappenberger Damm anzufertigen, in dem Fledermäuse geschützt den Winter verbringen. 

Übrigens: Unser erster Kunde sind wir quasi selbst, denn bereits seit 2019 stellen wir die Emissionen aus dem Strom- und Wärmeverbrauch unserer Gebäude sowie der Kraftstoffe sämtlicher Fahrzeuge und Stadtbusse neutral.

So funktioniert die Plattform

In drei Schritten zum grünen Fußabdruck

Der erste Schritt ist, den eigenen Fußabdruck zu ermitteln. Das geht ganz einfach anhand einer Fragen. Auf www.gruenerfussabdruck.de klickt ihr einfach auf den CO2-Rechner. Dort könnt ihr Euer CO2-Profil anpassen, und zwar in den Bereichen Heizung, Strom, Mobilität, Ernährung und weiterer Konsum. Dafür muss ich zum Beispiel angeben, welche Heizungsart bei mir installiert ist, welche Verkehrsmittel ich nutze oder was ich bevorzugt einkaufe. 

So kann der Rechner ermitteln, wie hoch mein CO2-Ausstoß ist. Bei mir kommt zum Beispiel heraus, dass ich für 8,15 Tonnen Kohlendioxid verantwortlich bin – gegenüber dem deutschen Durchschnitt mit 11,61 Tonnen schon ganz gut. Klimafreundlich verhalte ich mich vor allem bei der Mobilität (ich habe kein Auto), dem Stromverbrauch und dem Konsum, bei Heizung und Ernährung liege ich über dem Durchschnitt – da ist also noch Luft nach oben! 

Gleichzeitig gibt mir der Rechner Anregungen, wie mein CO2-Szenario aussehen könnte, also wie ich umweltfreundlicher leben könnte. Mehr regionale Lebensmittel kaufen beispielsweise, seltener Fleisch essen oder (in meinem Fall als Mieter eher schwierig) die Heizung modernisieren. 

So sieht meine CO2-Bilanz aus

Mit meinem Ergebnis von 8,15 Tonnen kehre ich dann auf unsere Plattform zurück und kann eines der Projekte auswählen. Je zu kompensierender Tonne fällt ein Beitrag von 10 Euro an. Möchte ich meine Emissionen also komplett ausgleichen, bezahle ich dafür im Jahr 81,50 Euro. Ich kann mich aber auch entscheiden, für weniger (oder mehr) Tonnen zu bezahlen, je nachdem, was mein Geldbeutel hergibt. Ich erhalte dafür ein Zertifikat, das meine Kompensation und das ausgewählte Projekt bestätigt. Für mich persönlich ist das nicht so interessant, wer aber zum Beispiel seine geschäftlichen Emissionen ausgleichen will, kann das Zertifikat in seinem Lokal aushängen und sein Engagement herzeigen. 

Gespannt bin ich nun vor allem, ob ich es schaffe, meinen Lebensstil so anzupassen, so dass ich 2021 weniger CO2 zu kompensieren habe – denn das sollte ja das Ziel sein. Kompensieren ist nur die zweitbeste Lösung hinter vermeiden! 

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