Münsters Stadtteile: Das ist Kinderhaus
Münster besteht nicht nur aus Prinzipalmarkt, Schloss und Hafen, sondern auch aus 17 Stadtteilen, die sich rund um die Innenstadt finden. Nur 30 Minuten mit dem Fahrrad oder eine kurze Busfahrt entfernt findet ihr in den Stadtteilen vieles, was Münster eben auch ausmacht.
Das stellen wir Euch in einer Serie nun vor und beginnen mit Kinderhaus. Kinderhaus gehört zum Stadtbezirk Nord und ist mit 15.000 Einwohnerinnen und Einwohnern der größte Stadtteil im Norden. Hinter Hiltrup und Gievenbeck liegt Kinderhaus in Münster an dritter Stelle.
Das ist Kinderhaus
Grob abgegrenzt liegt Kinderhaus zwischen der Kanalstraße im Osten und der Steinfurter Straße und Gasselstiege im Süden und Westen. Nach Norden geht Kinderhaus über in die Bauernschaft Sandrup. In Kinderhaus‘ neuer Mitte zwischen Kristiansandstraße und Burloh finden sich nicht nur viele Geschäfte, sondern auch das Bürgerhaus mit Schwimmbad, Bücherei, Bürgeramt, dem Stadtteilzentrum Kap.8 und dem Familienzentrum wuddi.
Etwas nördlich davon, auf der anderen Seite der Kristiansandstraße, liegt das Schulzentrum Kinderhaus und die Sportanlage von Westfalia Kinderhaus – mit 2.000 Mitgliedern einer der größten Sportvereine der Stadt.
Der Name Kinderhaus ist richtig alt, er wurde erstmals 1332 erwähnt. Das „Kinderhus“ war ein Haus für Leprakranke, die im Mittelalter auch als „arme Kinder Gottes“ bezeichnet wurden. Solche Leprosenhäuser gab es überall in Deutschland, sie dienten dazu, Kranke mit der ansteckenden Krankheit zu isolieren. In Münster wurde das Kinderhaus auf Gut Idenbrock errichtet. Noch heute findet man dort neben dem Heimatmuseum Kinderhaus auch das Lepramuseum. So alt ist auch die Pfarrkirche St. Josef, deren erster Bau aus dem 14. Jahrhundert stammt. Der heutige Turm stammt aus dem Jahr 1672.
In Kinderhaus steht übrigens auch Münsters kleinstes Wasserwerk. Am Max-Klemens-Kanal gewinnen wir dort Trinkwasser – jedenfalls noch, den ab Mitte des Jahrzehnts wird die Trinkwassergewinnung in der Hohen Ward in Hiltrup und in Handorf-Hornheide konzentriert, das Wasserwerk in Kinderhaus kann dann abgeschaltet werden.
Mit dem Bus kommt ihr super nach Kinderhaus, gleich vier Linien bringen euch aus der Innenstadt hin: die 15 und 16 fahren aus Albachten und Mecklenbeck durch die Innenstadt und über die Grevener Straße bis zur Brüningheide, die Linie 9 kommt aus Hiltrup über Steinfurter Straße und Wilkinghege zur Weiterfahrt nach Sprakel und die 17 fährt durchs Zentrum Nord. Zwischen Kinderhaus, Sprakel und Coerde könnt ihr zudem die 19 nutzen. Einige spannende Haltestellennamen gibt es in Kinderhaus: hier lest ihr zum Beispiel, was der Max-Klemens-Kanal ist und was Am Knapp bedeutet.
Wikipedia weiß außerdem zu berichten, dass die Kinderhauser Waldschule aus dem Jahr 1673 das vermutlich älteste Schulgebäude Deutschlands ist, in dem noch unterrichtet wird.
Was muss ich in Kinderhaus gemacht haben?
Mein ganz persönlicher Tipp: Gut Kinderhaus besuchen. Das ist ein integrativer Bauernhof mit Hofladen und Restaurant, den Westfalenfleiß betreibt. Mein Highlight: Die Alpakas, die vor und hinter dem Gut gemütlich auf der Wiese stehen und grasen oder sich die Sonne auf’s Fell scheinen lassen. Hin kommt ihr am besten mit der Linie 9 oder 19 von der Haltestelle Max-Klemens-Kanal aus.
Habt Ihr Tipps für Kinderhaus? Schreibt gerne einen Kommentar!
2 Kommentare
Friedemann Gerhard
14. Oktober 2022Lieber Herr Adler, bei Ihrem Versuch, das Wort Mitglieder zu gendern, bekomme ich Schnappatmung. Mitgliederinnen ist genau so unsinnig wie Krankenschwesterinnen, was ich auch schon lesen musste. Finden Sie das nicht auch einfach nur lächerlich?
Florian Adler
18. Oktober 2022Lieber Herr Gerhard, da haben Sie recht, das Wort ist ein Neutrum. Ich habe den Text direkt geändert!