Haltestellennamen: Was ist die Alte Sternwarte?

Veröffentlicht von am 25.04.2017 (Keine Kommentare)
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Über 550 Haltestellennamen gibt es in Münster – und so mancher hat sich sicherlich schon gefragt, was eigentlich der Name „seiner“ Stammhaltestelle bedeutet. In dieser Serie erklären wir die Herkunft der Namen und – wenn es sie gibt – weitere Besonderheiten der Haltestelle.

Nachdem der Bült als eine der fahrgaststärksten Haltestellen den Auftakt der Serie gemacht hat, machen wir nun mit einer Haltestelle weiter, die gerade mal von einer Linie im Tages- und einer im Nachtnetz angefahren wird, aber trotzdem einen sehr klingenden Namen hat: die Alte Sternwarte.

Daher kennt ihr die Haltestelle

Die Linie 2 startet von der Endhaltestelle Richtung Innenstadt. Im Hintergrund ist die Sternwarte zu sehen.

Die Haltestelle Alte Sternwarte findet sich eher am Rande von Gievenbeck wieder, sie liegt am Ende der durchgehenden Bebauung des Horstmarer Landwegs. Daher hat sie verglichen mit zentraleren Haltestellen ein eher geringes Fahrgastaufkommen, ist aber doch recht bekannt in Münster.

Der Grund: Sie ist die Endhaltestelle der Linie 2, daher steht sie prominent auf der Zielanzeige der Busse, die von Handorf bzw. der Danziger Freiheit aus kommen. Besonders im westlichen Teil wird die Linie 2 stark von Studenten genutzt, die die Wohnheime (Achtung: die spielen später noch eine Rolle!) mit den Uni- und FH-Gebäuden an der Corrensstraße, am Coesfelder Kreuz und am Aasee verbinden.

Nachts hält an der Sternwarte die N85 von und nach Nienberge, an Wochenenden mit den Verstärkern zwischen Hafen und Gievenbeck sogar alle 15 Minuten.

Daher kommt der Name

Die Alte Sternwarte ist umgeben von hell erleuchteten Studentenwohnheimen

Wer sich im Bereich der Haltestelle etwas umsieht, der entdeckt auf den ersten Blick die Studentenwohnheime. Zwischen den Autos auf dem Wohnheim-Parkplatz und zwischen neu angepflanzten Bäumen findet sich allerdings auch ein kleiner Turm mit einem Kuppeldach. Das könnte sie doch gut sein, und das ist sie auch: die Sternwarte. Der Name verrät es allerdings schon: In Betrieb ist sie nicht mehr. Und das liegt an den Studentenwohnheimen. Aber von vorn.

Nach dem Zweiten Weltkrieg haben die Astronomen der Uni Münster von der Johannisstraße aus ins Weltall geschaut. Heute befindet sich der Hörsaal Audimax in dem Turm der ganz alten Sternwarte. Da die Lichter der Innenstadt den Blick zu den Sternen aber immer stärker überstrahlten, entschied sich die Uni in den 1960er Jahren für Neubau vor den Toren der Stadt, wo es nachts noch dunkel war.

Zwischen Sternwarte und Bushaltestelle liegt nur der Wohnheim-Parkplatz

Die Wahl fiel auf eine Wiese am Rande von Gievenbeck, am Horstmarer Landweg. 1968 wurde die neue Sternwarte eingeweiht und in den nächsten Jahren von der Uni genutzt. 1974 jedoch wurden direkt daneben mehrere Studentenwohnheime gebaut, die die Sternwarte so sehr verschatteten, dass sie ihren Zweck nicht mehr erfüllen konnte und daraufhin schon wieder außer Betrieb genommen werden musste. Nach über einem Jahrzehnt Leerstand wurde sie 1990 umgebaut und wurde von der Uni als Wohnraum genutzt.

Die Wohnheime aus den 70er Jahren, die für die Sternwarte das Aus bedeuteten, hat der Rundbau übrigens überlebt. Sie wurden vor einigen Jahren abgerissen und durch moderne Neubauten ersetzt. Einige Bilder aus der Sternwarte findet ihr in einem Artikel der Universitätszeitung von 2011.

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