Glasfaser macht Münsters Internet grüner

Veröffentlicht von am 09.01.2023 (Keine Kommentare)
Schlagworte: ,
Jemand hält Glasfasern zwischen Daumen und Zeiger

Haarfeine Fasern übertragen Daten in Lichtgeschwindigkeit. 

Im Internet zu surfen ist klimaschädlicher als viele denken. Wäre das Internet ein Land, dann stünde es auf Platz 6 bei den weltweiten CO2-Emissionen. Doch es gibt große Unterschiede zwischen den Internettechnologien. Gut, dass wir gemeinsam mit unserem Partner Telekom auf die energetisch sparsamste Variante setzen: Glasfaser bis in die Wohnung!   

Dass Glasfaserkabel Daten schneller und zuverlässiger übertragen als andere Kommunikationsnetze, ist den meisten bekannt. Doch wusstet ihr, dass die Technologie auch viel ressourcenschonender ist als Internet über Kupfer- oder TV-Kabel? Wenn ihr im Kreuz- oder Hansaviertel, in  Amelsbüren, Kinderhaus, Mauritz-West oder in Neutor wohnt, surft ihr vielleicht schon heute oder ganz bald energiesparender und mit Lichtgeschwindigkeit in unserem wachsenden Glasfasernetz. Auch wer im südwestlichen Außenbereich Münsters in einem „weißen Fleck auf der Internet-Landkarte“ wohnt, könnte schon profitieren, dank des Bundesförderprogramms Breitband.

Gemeinsam mit der Deutschen Telekom wollen wir bis Ende dieses Jahrzehnts rund 160.000 Haushalte in Münster an das schnelle Internet angeschlossen haben. Mit jedem neuen Glasfaseranschluss können mehr Münsteranerinnen und Münsteraner beim Surfen im Internet viel Strom sparen und damit auch den CO2-Ausstoß reduzieren. Dabei setzen wir mit Glasfaser bis in die Wohnung (Fachleute sagen dazu FTTH – fibre to the home) auf die energieeffizienteste Variante des Netzaufbaus. Das zeigt ein ein aktuelles Gutachten der Technischen Hochschule Mittelhessen im Auftrag des Bundesverbands Breitbandkommunikation (BREKO).

Weniger Stromverbrauch durch Glasfaserzugang

Konkret stellen die Forschenden fest, dass ein Glasfaserkabelzugang, der bis zu euch in die Wohnung führt, …

  • … 2,6 Mal weniger Strom verbraucht als Netze, bei denen nur das Gebäude angeschlossen ist und die Daten den restlichen Weg in die Wohnung via Kupferkabel zurücklegen.
  • … 3 Mal weniger Strom verbraucht als Netze, bei denen Glasfasern die Daten nur bis zum nächsten Kabelverzweiger in der Nachbarschaft bringen und ab dort ein Kupferkabel zum Einsatz kommt (bekannt als Vectoring oder VDSL).
  • … 6 Mal weniger Strom verbraucht als Netze, bei denen die Daten über ein Fernsehkabel ausgetauscht werden.

Router und Co. bieten weiteres Einsparpotenzial

Glasfaser Kabelstrang

Durch solche Röhren verlaufen die Glasfasern

Die Forschenden untersuchten den Stromverbrauch für verschiedene Szenarien: Welchen Einfluss hat etwa die Zahl der angeschlossenen Haushalte? Macht es einen Unterschied, ob wir in der Stadt, auf dem Land oder im halbstädtischen Bereich (als Rechenbeispiel diente hier Haltern am See) komplett mit oder nur zum Teil mit Glasfasertechnologie im Internet surfen? Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass Glasfaser bis ins eigene Zuhause immer der nachhaltigste Weg ins Internet ist – und, dass die Technologie sogar weiteres Einsparpotenzial von rund 40 Prozent hat, wenn man Komponenten wie Router häufiger in eine Art Standby setzen würde. Eine Maßnahme, die angesichts hoher Energiepreise auch den Geldbeutel schont.

Vier durchschnittliche Kohlekraftwerke werden überflüssig

Noch ist eine Verbindungsgeschwindigkeit von einem Gigabit pro Sekunde Zukunftsmusik. Doch grundsätzlich bietet unser Glasfasernetz das Potenzial für solche Höchstgeschwindigkeiten. Wären sämtliche Wohnungen in Deutschland künftig direkt mit Glasfaser an das Internet angebunden, könnten wir bis zu 4.000 Megawatt gegenüber anderen gigabitfähigen Internetzugangsnetzen einsparen – das ist etwa viermal soviel wie die Leistung des Kohlekraftwerks in Datteln. 

Einen Kommentar schreiben