LOOPmünster wissenschaftlich: Darum wollen wir Eure Meinung

Veröffentlicht von am 19.04.2021 (2 Kommentare)
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Was denken die Fahrgäste über LOOPmünster? Die FH erhebt es

Drei Jahre Erprobungsphase, von September 2020 bis August 2023: Das ist der Auftrag, den Stadt und Land NRW uns gegeben haben. So lange haben wir Zeit, zu zeigen, dass Angebote wie LOOPmünster die Verkehrswende voranbringen können. 

Das machen wir aber nicht allein, sondern mit vielen Partnern. Die FH Münster begleitet das Projekt wissenschaftlich. Die erste Befragung von Nutzern und Nichtnutzern startet nun. Hier erklären wir, wie ihr teilnehmen könnt und wie die Begleitforschung funktioniert. (Für die ganz Eiligen: Direkt zur Befragung geht es hier)

Eines unter vielen – aber doch besonders

In Köln ist „Isi“ unterwegs (Foto: Archiv, Kölner Verkehrs-Betriebe AG)

LOOPmünster ist nicht der einzige Dienst dieser Art, der aktuell erprobt wird – ganz im Gegenteil: In vielen Städten sind inzwischen ähnliche Angebote unterwegs. Von Berlins Berlinkönig und Kölns Isi über Hamburgs ioki, Flex Stuttgart und den Darmstädter HeinerLiner bis hin zu Anton aus Bielefeld, fips in Mannheim oder dem Oberhausener Revierflitzer. Und das ist nur ein kleiner Einblick in das Portfolio der deutschen Verkehrsunternehmen. Allein im Landeswettbewerb Mobil.NRW – Modellvorhaben innovativer ÖPNV im ländlichen Raum sind zwölf On-Demand- oder Ridepooling-Projekte ausgezeichnet worden – auch LOOPmünster gehört dazu. 

Dabei sind die unterschiedlichen Projekte alle unterschiedlich. Unser LOOPmünster fährt voll in den ÖPNV integriert, also zu den gleichen Betriebszeiten und Preisen wie die großen Busse. Das ist aber längst nicht überall so: Manche Dienste sind nur tagsüber oder ausschließlich im Abendverkehr und nachts unterwegs. Einige Angebote gibt es in der ganzen Stadt, andere nur in Teilgebieten, entweder innenstädtisches oder wie LOOPmünster in Vororten. Außerdem gibt es teils Aufpreise auf den normalen Ticketpreis oder einen eigenen Tarif. 

LOOPmünster ist im suburbanen und ländlichen Raum unterwegs

Dahinter stecken verschiedene Überlegungen: Ein solcher Service, der nachts im ganzen Stadtgebiet unterwegs ist und dafür einen kleinen Aufpreis nimmt, hat vielleicht das Ziel, wenig ausgelastete Nachtbusse zu ersetzen und gleichzeitig eine bequeme Alternative zum Auto zu schaffen. Wer tagsüber in einem definierten Gebiet fährt, möchte stattdessen vielleicht den Weg von der Straßenecke zum Vorort-Bahnhof vereinfachen und so mehr Menschen für den Nahverkehr gewinnen.

Damit aber transparent wird, wie die Fahrgäste das Angebot annehmen, ist bei vielen Projekten eine wissenschaftliche Begleitforschung an Bord. In Münster übernimmt die Forschungsgruppe Verkehrswesen der FH Münster diese Aufgabe. 

Wegeketten und Tarif

Na klar, wie viele Fahrgäste mit LOOPmünster fahren, das sehen wir in unseren Buchungssystemen. Auch wie lange eine Fahrt dauert und wie viele Fahrten gepoolt werden – also wo verschiedene Fahrgäste zusammen im Fahrzeug sitzen, wissen wir. 

Aber: Wie ist der Fahrgast zur Haltestelle des Kleinbusses gekommen, wie geht es von da aus weiter und was wäre eigentlich die Alternative gewesen, wenn es LOOPmünster nicht gäbe? Das können uns nur die Fahrgäste beantworten. Und auch, warum jemand vielleicht noch nie damit gefahren ist oder es nach einem Probierfahrt gelassen hat, wissen wir vor der Befragung natürlich nicht. Das ändert sich dann, wenn die Auswertungen gemacht sind. Zum Beispiel: Hat LOOPmünster wirklich das Potential, die Rolle des ÖPNV zu stärken und Autos von der Straße zu holen? Und welcher Anteil der Fahrten wäre ohne das Angebot eigentlich auch sonst im Umweltverbund zurückgelegt worden, also mit Bus, Rad oder sogar zu Fuß. 

Aufgrund der Corona-Pandemie findet die Befragung vorerst nur online statt, ihr findet den Fragebogen unter www.stadtwerke-muenster.de/loop-befragung. Wir freuen uns über jeden Teilnehmer, ihr seid in wenigen Minuten damit fertig und selbstverständlich sind eure Antworten anonym. Nicht ausgeschlossen ist übrigens, dass es im Frühjahr noch persönliche Befragungen im Bediengebiet und Fahrzeug gibt. 

Erste Befragung als Auftakt

Macht mit! Egal ob zuhause oder unterwegs, die Befragung dauert nicht lange.

In den drei Jahren Projektlaufzeit sind für LOOPmünster verschiedene Änderungen geplant – beispielsweise sollen Fahrten parallel zu Buslinien in Zukunft ausgeschlossen werden. So gibt es mehr Kapazitäten für die Fahrten, für die das Angebot konzipiert ist, nämlich zwischen zwei Punkten, wo es keine bequeme Verbindung per Linienbus gibt. 

Welche Auswirkungen das auf die Fahrgäste hat, soll in späteren Befragungen erhoben werden. Verärgert die Änderung mehr Fahrgäste, weil sie nun den normalen Bus nehmen müssen, um vom Preußenstadion zum Schulzentrum Hiltrup zu fahren? Oder lassen nun mehr Menschen ihr Auto stehen, um von Hiltrup-Ost nach Mecklenbeck zu kommen, weil die Kleinbusse verstärkt und damit kurzfristiger auf so einer Verbindung eingesetzt werden können? Aktuell können wir nur anhand eigener Beobachtungen und Auswerten entsprechende Schlüsse ziehen, die FH Münster kann es bald wissenschaftlich fundiert beantworten.

 

2 Kommentare

  1. Thomas
    28. Mai 2021

    Super Angebot sollte noch weiter in die Stadt gehen wäre toll!

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  2. Blume
    19. April 2021

    Es ist oft schwierig ein Taxi zu bekommen von Angelmodde Waldsiedlung nach Hiltrup. Der Bus ist ja weggefallen nach Fahrplanwechsel. Mfg

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