Während möglicher Bombenentschärfung: Energieversorgung sichergestellt

Veröffentlicht von am 15.04.2015 (Keine Kommentare)
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GuD Baustelle

Auf der Baustelle am Hafenbecken werden Blindgänger vermutet. Rechts im Bild der Wärmespeicher.

Im Baugebiet zwischen dem Stadthafen und der Straße Am Mittelhafen liegen vermutlich mehrere Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Erdreich. Wenn sich der begründete Verdacht bestätigt, sollen diese am Freitag und Montag entschärft werden. Vorsorglich schalten wir währenddessen auch unser Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk ab, das sich direkt gegenüber des Baugebietes befindet. Dort produzieren wir Strom und Fernwärme für Münster. Auswirkungen auf die Versorgung hat das jedoch voraussichtlich nicht.

Strom und Fernwärme aus dem Hafen

Die Stromversorgung ist ohnehin jederzeit sichergestellt, da es ein deutschlandweites Stromnetz gibt, über das Strom nach Münster transportiert wird. Wenn das Kraftwerk also nicht läuft, bezieht Münster einfach mehr Strom von anderen Kraftwerken. Bei der Fernwärme sieht das anders aus. Etwa 20 Prozent der Raumwärme in Münster kommt direkt per Rohrleitung aus dem GuD-Kraftwerk in die Häuser der Kunden. Wie das funktioniert, haben wir bereits im Blog erklärt: Vom Kessel in die Thermoskanne. Was passiert aber nun, wenn das Kraftwerk abgeschaltet wird?

Die wichtigste Nachricht zuerst: Es wird voraussichtlich auch in der Fernwärmeversorgung zu keinen Versorgungsunterbrechungen oder -schwankungen kommen. Jedenfalls, wenn die Witterung weiterhin frühlingshaft wie angekündigt bleibt und es nicht plötzlich noch bitterkalt wird. Und das funktioniert so: Ein Heißwassererzeuger (das ist nichts anderes ein Kessel, der mit Erdgas befeuert wird) im GuD-Kraftwerk wird Wärme erzeugen und ins Fernwärmenetz einspeisen, während die Gas- und Dampfturbinen abgeschaltet sind. Auch weitere Heizwerke, zum Beispiel in Coerde oder Angelmodde stehen bereit.

Außerdem gibt es den großen Fernwärmespeicher direkt an der Hafenspitze. Bis 2005 lagerte dort noch Kohle, die per Transportband ins benachbarte Kraftwerk transportiert und dort verfeuert wurde. Dass das Kraftwerk dann auf Erdgas umgestellt wurde, schont nicht nur die Umwelt, weil Erdgas viel weniger Schadstoffe freisetzt als Kohle, auch der alte Kohlebunker wurde damit frei. Also haben wir dort vier riesige Thermoskannen installiert, in die acht Millionen Liter heißes Fernwärmewasser passen.

Wer schon immer mal hinter die Betonfassade gucken wollte, hat hier die Chance (Mobilnutzer klicken hier):

 

Diese vier Thermoskannen werden wir am Donnerstag komplett mit heißem Fernwärmewasser füllen (beladen, nennen das die Fachleute). Wenn dann das Kraftwerk abgeschaltet wird, können wir die Fernwärmeversorgung allein aus dem Wärmespeicher mehrere Stunden aufrechterhalten. Zusammen mit den weiteren Heizwerken steht also genug Fernwärme bereit.

Informationen zur Evakuierung des Hafengebietes bekommt ihr übrigens von der Stadt und Feuerwehr Münster. Unter www.muenster.de/bombenentschaerfung.html haben die sämtliche Informationen bereitgestellt. Die Feuerwehr schaltet außerdem ab Donnerstagfrüh ein infotelefon unter der Rufnummer 01805/708060. Wir schließen unser Kundencenter an beiden Tagen früher als gewohnt (Freitag um 11.30 Uhr, Montag um 14 Uhr). Ihr könnt aber gern im CityShop an der Salzstraße oder beim Verkehrs-Kundencenter mobilé am Hauptbahnhof vorbeigehen. Beide haben bis 19 Uhr geöffnet.

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