Energiesparen: Mit weniger Gas durch Sommer und Winter

Die Gasversorgung in Deutschland ist nach wie vor stabil – Energiesparen lohnt sich aber
Auch wenn aktuell die zweite Stufe im Gas-Notfallplan gilt, ist die Gasversorgung in Münster stabil. Zwar hat die Bundesregierung festgestellt, dass die Gasversorgung in Deutschland – gerade mit Blick auf den kommenden Winter – gestört ist, die Situation aber durch den Markt noch zu bewältigen ist. Grundsätzlich hat die Versorgung privater Verbraucherinnen und Verbraucher Vorrang, vor allem große Industrieabnehmer sind gebeten, ihren Gasverbrauch zu senken und sich auf eine mögliche Reduzierung der Gaslieferungen vorzubereiten.
Auch wenn sich für Euch durch die neue Stufe nichts ändern, ist es doch sinnvoll, Gas zu sparen. Jede und jeder Einzelne kann nämlich etwas tun, um weniger Gas zu verbrauchen. Denn Energiesparen schont nicht nur den Geldbeutel, sondern es unterstützt auch das Auffüllen der Gasspeicher für den Winter – Gas wird vorerst eine knappe Ressource bleiben.
Jetzt im Sommer ist der Gasverbrauch natürlich ohnehin geringer, hauptsächlich wird Gas zum Erwärmen von Wasser genutzt – kürzer Duschen spart also auch in den warmen Monaten Energie. Ihr könnt den Sommer aber trotzdem sinnvoll nutzen und tätig werden oder Eure Vermieter_innen ansprechen, was machbar ist. Ganz einfach ist es zum Beispiel, Fenster und Türen abzudichten und so weniger Heizwärme zu verlieren (und im Sommer weniger Hitze reinzulassen). Ihr könnt auch digitale Heizthermostate installieren. Sie steuern die Heizung so , dass sie nur dann anspringt, wenn Wärme benötigt wird. Seid ihr tagsüber auf der Arbeit, läuft die Heizung weniger, springt aber so rechtzeitig an, dass ihr es zum Feierabend warm habt – ohne die Heizung auf Anschlag aufzudrehen. Das lohnt zum Beispiel auch in WGs, in denen verschiedene Tagesabläufe aufeinandertreffen, oder bei Schichtarbeiter_innen.
Sehr gut könnt ihr Eure Gastherme auch jetzt im Sommer durch einen Fachbetrieb warten und einen hydraulischen Abgleich vornehmen lassen. Dadurch läuft Eure Heizung effizienter und benötigt weniger Energie, um auf die gleiche Raumtemperatur zu kommen. Vielleicht habt Ihr ja schon mal bemerkt, dass manche Heizkörper langsamer warm werden als andere. Oder dass der Brenner der Heizung sich ständig ein- und wieder ausschaltet. Das sind Zeichen, dass ein hydraulischer Abgleich nötig ist. Auch die Heizungsrohre zu isolieren kann sich lohnen, da mehr Wärme in den Wohnräumen ankommt.
Davon profitiert ihr dann im Herbst und Winter, wenn ihr die Heizung wieder benötigt. Dann spart übrigens jedes Grad Heizleistung weniger rund fünf Prozent Energie. Auch wenn also niemand frieren soll, kann es sich lohnen, manche Räume nicht ganz so warm zu heizen.
6 Kommentare
Kappen, Hermann
8. Juli 2022Ich würde gerne die Wasser Temperatur an unserer Gasheizung um 5 – 10 Grad herunterdrehen.Ist das gesundheitlich unbedenklich?
Florian Adler
13. Juli 2022Bitte sprich mit dem Installateur darüber, wie weit die Wassertemperatur bei der konkreten Anlage sinnvoll abgesenkt werden kann. Um beispielsweise Legionellen abzutöten, muss das Warmwasser über 60 Grad erhitzt werden.
Olaf
23. Juni 2022Wenn das Gaskraftwerk abgeschaltet werden muss, um Strom aus anderen Quellen einzusetzen, was passiert dann mit der Fernwärmeversorgung?
Florian Adler
24. Juni 2022Wir haben für diesen Fall die Möglichkeit, auf Heizöl umzustellen und so weiter Fernwärme zu erzeugen.
susanne kessler
29. Juni 2022Thema Fernwärme: welche konkrete „nicht-fossile“ Strategie verfolgen die Stadtwerke , um der Gasknappheit zu begegnen? auf Heizöl umstellen kann aus meiner Sicht keine ernsthafte dauerhafte Perspektive sein!!!
Florian Adler
29. Juni 2022Das ist richtig. Mehr zum Umstieg auf grüne Wärme in der Fernwärmeerzeugung steht hier: https://www.stadtwerke-muenster.de/blog/energie/wie-kann-die-fern-waermewende-gelingen/