Haltestellennamen: Was ist denn ein Krummer Timpen?

Veröffentlicht von am 04.04.2018 (3 Kommentare)
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Über 550 Haltestellennamen gibt es in Münster – und so mancher hat sich sicherlich schon gefragt, was eigentlich der Name „seiner“ Stammhaltestelle bedeutet. In dieser losen Serie erklären wir die Herkunft der Namen und – wenn es sie gibt – weitere Besonderheiten der Haltestelle.

Zu den ungewöhnlichsten Namen gehört wohl der Krumme Timpen, der aber durch seine zentrale Lage gleichzeitig zu den bekanntesten Haltestellen gehört. Was also ist bloß ein Krummer Timpen?

Bei Studenten bekannt

Zwischen den Haltestellen kreuzt der Krumme Timpen die Universitätsstraße

Die Haltestelle Krummer Timpen liegt auf der Universitätsstraße, direkt vor der Kreuzung mit der Straße Krummer Timpen, die auch der Haltestelle ihren Namen gibt. Besonders bei Uni-Studenten ist die Haltestelle dann auch bekannt. An der gleichnamigen Straße etwas westlich der Innenstadt liegt nämlich die Uni-Bibliothek, in deren Magazinen und Lesesälen so mancher Student ganze Klausurphasen verbracht hat. Zu beiden Seiten der Haltestelle liegen außerdem das große Hörsaalgebäude, das Juridicum und der Bispinghof.

Mit den Linien 1, 9, 11, 12, 13, 22 und nachts der N80 ist am Krummen Timpen eigentlich immer ein Bus zu sehen. Viele Studenten nutzen die Busse als Verbindung zu anderen Uni-Standorten wie dem Coesfelder Kreuz oder dem Leonardo-Campus.

Das ist ein Krummer Timpen

Direkt an der Haltestelle befindet sich hinter den Bäumen das Juridicum der Uni.

Schon seit 1661 heißt die Straße Krummer Timpen so. Auch wenn die Straße sich leicht biegt: das ist nicht der Grund für den Namen. Der Bäcker Wilbrand Busch der um 1630 dort sein Geschäft betrieb, hatte den Spitznamen „Krummer Timpen“. Das Timpenbrot war eine besondere Brotsorte, die dort angeboten wurde und hier wohl besonders geformt war. So kam der Spitzname zustande, der sich im Straßennamen bis heute gehalten hat.

Die vom Krummen Timpen abgehende Bäckergasse übrigens ist ähnlich alt. Schon 1636 ist der Name Beckerstege für die Straße nachgewiesen, vermutlich nach einem hier wohnenden Mitglied der Bäckergilde. Ob das auch unser Wilbrand Busch war, ist allerdings nicht bekannt.

3 Kommentare

  1. Reinhard
    21. Juli 2020

    Die Bezeichnung „Timpen“ kommt aus dem Plattdeutschen und ist auch heute noch gebräuchlich. Er bedeutet soviel wie Endstück, Zipfel. Der krumme Timpen ist also ein krummes Endstück. Bei uns in Emsdetten gibt es auch eine kleine Sackgasse „Im Timpen“.

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  2. Martin Brenner
    22. Dezember 2019

    Sehr geehrte Stadtwerke Münster

    Martin Brenner ist mein Name.Ich habe Mal eine Frage zu einem Thema was mich interessiert.
    Es gibt ja ab und zu Leute die zu einer bestimmten Straße müssen aber nicht wissen wo die ist bzw welche Linie dort hin fährt.
    Aber es ist ja nicht in jeder Strasser eine Haltestelle bzw nicht zu jedem Strassennamen gibt es eine Haltestelle

    Es kommt ja auch vor das Manche Leute kein Handy dabei Haben oder der Akku ist leer oder kein Empfang usw

    Muss der Busfahrer wissen bzw weiß der Busfahrer den Namen bzw wo die größten oder Mittleren bekannten Strassen in der Stadt sind bzw wie man dort hin kommt? Oder kann man sich da nicht drauf verlassen das der Busfahrer weiter weiß?
    Ich war letztens auch unterwegs und ich wusste nicht wie ich zu Einer bestimmter Strasse, da fragte ich ein Busfahrer,der wusste zwar nicht genau wo die Strasse ist aber sah in seinem Handy nach und sagte mir wie ich dort hin komme.( Muss er das?)

    Wenn der Busfahrer selber ein Mal mich Weiss wo eine Strasse ist, hat er dann den wie Zum Beispiel Zugbegleiter in Regionalbahnen die Möglichkeit über ein Diensthandy oder dem Fahrscheindrucker einem Auskunft zu geben wie ich dort hin komme ? Oder ist irgendwann Mal geplant so ein System einzuführen?

    ich würde mich über ihre Nachricht freuen
    Mit freundlichen Grüße

    Martin Brenner

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    • Florian Adler
      23. Dezember 2019

      Hallo Martin,

      bei der Suche nach der richtigen Linie und Haltestelle helfen die Fahrerinnen und Fahrer gern weiter. Jede Straße müssen sie aber nicht kennen. Ein Diensthandy oder ähnliches Gerät, mit dem er Auskunft geben kann, hat der Fahrer nicht dabei. Anders als Zugbegleiter ist er ja auch dafür verantwortlich, dass der Bus rollt. Jede allgemeine Auskunft verzögert so die Fahrt. Daher war es sehr freundlich, dass der Fahrer in dem Fall sein privates Gerät genutzt hat, um Auskunft geben zu können.

      Selbstverständlich steht der Fahrer per Funk mit der Leitstelle in Kontakt und kann in Notfällen immer weiterhelfen – zum Beispiel, wenn ein Kind sich verlaufen oder die Eltern verloren hat. Bei allgemeinen Auskünften ist aber – im Interesse aller Fahrgäste – sinnvoller, eine wartende Person an der Haltestelle anzusprechen, die dann sicherlich ein Handy dabei hat und weiterhelfen kann.

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