LoRaWAN bekommt neue Version

Veröffentlicht von am 19.07.2021 (Keine Kommentare)
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So sieht eine senseBox aus, die über LoRaWAN funkt

LoRa-WAS?, hat Sebastian Flotho vor zwei Jahren hier im Blog gefragt und dann erklärt, was das kurz LoRaWAN genannte „Long-Range Wide Area Network“ eigentlich ist. Seitdem hat sich einiges getan. Nicht nur für eigene Anwendungen nutzen wir das Netzwerk, auch private Anwender können ihre Daten über die Verbindungen schicken. 

Nun gibt es ein Update, wer einen oder mehrere Sensoren im The Things Network betreibt, muss bis Ende des Jahres aktiv werden. 

LoRaWAN in wenigen Sätzen

So sieht eine LoRaWAN-Antenne aus

„Besetzt oder frei“, „25 Grad Temperatur“ oder „alles trocken“. Wenn Sensoren solche Daten erfassen und regelmäßig versenden sollen, damit sie online abgerufen werden können, dann lohnt sich dafür keine teure Mobilfunkverbindung. Immerhin soll ja kein Spielfilm gestreamt werden, sondern nur wenige Bit große Datenpakete versendet werden. Und genau dafür eignet sich LoRaWAN perfekt. Schöner Nebeneffekt: Der Energieverbrauch ist gering, so dass die Sensoren lange autark funktionieren. 

Wir überwachen damit zum Beispiel, ob Feuchtigkeit in Fernwärmeschächte eindringt. Zukünftig sollen Parkplätze damit ausgerüstet werden. Wissen Autofahrer, dass auf einem P+R-Parkplatz noch genug frei ist, fahren sie bestenfalls gar nicht mit dem Auto in die Innenstadt, sondern steigen vorher um. 

Aber auch wer einfach nur seine Wetterstation, Umweltmessgeräte oder andere Sensoren auslesen will, kann das Netzwerk nutzen. Zum Beispiel mit der senseBox. Wer das alles tut, könnt ihr auf der openSenseMap sehen, auch in Münster sind jede Menge Geräte aktiv. Wir haben am Albersloher Weg zum Beispiel eine senseBox aufgehängt, die seit drei Jahren problemlos läuft und ihre Daten über LoRaWAN überträgt – nur die Beleuchtungsmesser haben wir ausgebaut, da das in einer geschlossenen Kiste einfach nicht funktioniert hat. Verbaut ist die Box nämlich in einer FIS-Säule…

Der Datentransfer von der Box ins Internet läuft das über das freie The Things Network, das in Münster aktuell aus 27 Gateways besteht und das gesamte Stadtgebiet abdeckt. Auch unsere zwölf LoRaWAN-Gateways, die fast das gesamte Stadtgebiet abdecken, sind dort integriert. 

Übrigens: Wer eine Idee hat, für die sich das Netzwerk sinnvoll nutzen lässt, kann sich gern bei uns melden: iot@stadtwerke-muenster.de.

Was sich nun ändert

Die LoRaWAN-Technik zeichnet sich durch ihre Einfachheit aus – jeder kann die Bedienung lernen

Das The Things Network wird derzeit von Version 2 auf Version 3, auch The Things Stack genannt, aktualisiert. Damit eigene Gateways, Sensoren oder Anwendungen auch im Jahr 2022 funktionieren, müssen diese in den V3 Stack umgezogen werden. Für unsere zwölf Gateways werden wir diesen Umzug Mitte August beginnen. Mit der neuen Version macht sich das Netzwerk zukunftsfähig, mit besser skalierender Technik, sicherer Datenübertragung und Unterstützung für alle aktuellen LoRaWAN-Varianten. 

Bis Ende 2021 wird der Datenverkehr noch zwischen der alten und der neuen Infrastruktur ausgetauscht, daher funktionieren Sensoren in der V3-Welt vorläufig mit Gateways in der V2-Welt und umgekehrt. Ab 2022 müssen dann allerdings alle Sensoren umgezogen sein, sonst kommen selbst die kleinsten Datenpakete nicht mehr an. 

Eine englischsprachige Anleitung zum Wechsel von Sensoren und Gateways bietet das The Things Network hier an.

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