Das steht im Entlastungspaket der Bundesregierung

Veröffentlicht von am 29.03.2022 (Keine Kommentare)
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Plötzlich war es auf allen Kanälen zu lesen: Die Bundesregierung plant angesichts der hohen Energiepreise ein großes Entlastungspaket für Verbraucherinnen und Verbraucher. Im Fokus stehen dabei die Bereiche Energie und Mobilität. 

Wir haben uns das Paket angeschaut und erklären, was schon bekannt ist. Wichtig ist aus unserer Sicht nun eine schnelle Umsetzung, damit die Entlastung auch schnell spürbar wird. 

Warum Entlastung?

Die Börsenpreise (hier Strom) kennen aktuell nur eine Richtung: nach oben

Bereits seit Monaten steigen die Energiepreise in nie dagewesene Höhen. Angefangen hat das mit den Großhandelspreisen für Strom und Gas. Da wir die Energie für Münster sehr sicherheitsbedacht beschaffen, können wir die Preisspitzen an der Börse ein Stück weit abmildern, aber eben nicht ganz. Und je länger das Preisniveau so hoch bleibt, desto eher müssen wir die Preise für Endkunden an die Einkaufskonditionen anpassen.

Aber die Versorgung bei uns ist sicher. Bei manch anderem Stromanbieter ist das nicht der Fall. Viele andere Anbieter haben in dieser Zeit sogar die Belieferung ihre Kundinnen und Kunden komplett eingestellt und sich so aus der Verantwortung gestohlen. 

Mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat sich die Situation noch einmal verschärft – Ende unklar. Um die daraus resultierenden Belastungen für die Bürgerinnen und Bürger abzufedern, gibt es nun glücklicherweise das Entlastungspaket. 

Energiepreispauschale

Strom und Heizung sind deutlich teurer geworden. Im Entlastungspaket sind daher Einmalzahlungen vorgesehen. Damit sie Nachzahlungen verhindern, müsst ihr allerdings aktiv den Abschlag anpassen!

300 Euro Energiepreispauschale: Das ist die wohl größte Maßnahme im Entlastungspaket. Aber Achtung, die Pauschale soll über Euren Arbeitgeber ausgezahlt werden – und muss versteuert werden. Netto landet je nach Verdienst und Steuerklasse also weniger Geld auf dem Konto. Gleichzeitig erhalten so aber Menschen mit geringem Einkommen mehr Zuschuss als die, die ohnehin schon viel verdienen und damit auch mehr Steuern zahlen. Zusätzlich erhalten Empfänger_innen von Kindergeld einen Einmalbetrag von 100 Euro pro Kind, wer Sozialleistung erhält, bekommt ebenfalls 100 Euro zusätzlich. 

Das ist aus unserer Sicht sinnvoll. Aus der täglichen Beratung unserer Kundinnen und Kunden wissen wir, dass der aktuell verrückt spielende Energiemarkts mit den deutlichen Preissteigerungen gerade Familien und Menschen mit geringem Einkommen vor echte Probleme stellt. Da kann die Energiepauschale vielleicht einige Sorgen nehmen. 

Ganz wichtig: Das Geld aus dem Entlastungspaket landet erstmal auf dem Girokonto. Sie schützt also nur dann vor Nachzahlungen bei der nächsten Jahresrechnung, wenn ihr den Abschlag auf die Energierechnung erhöht. Das könnt ihr jetzt gleich online im Kundenportal machen. 

Direkten Einfluss auf Eure Stromrechnung hat übrigens die Entscheidung der Bundesregierung, die EEG-Umlage auf null zu senken. Damit reduziert sich Eurer Strompreis ab dem 1. Juli automatisch um etwa 4,4 Cent pro Kilowattstunde – ganz ohne dass ihr etwas dafür tun müsst und auch in Festpreistarifen. 

9-Euro-Ticket

Das 9-Euro-Ticket soll mehr Fahrgäste in Bus und Bahn bringen

„Das Benzin an der Tankstelle ist so teuer geworden“ – der Ruf nach Spritpreis-Senkungen hallte wochenlang durch die Zeitungen. Sehr gut, dass die Bundesregierung sich dann entschlossen hat (auch) etwas für diejenigen zu tun, die sich nicht täglich ins eigene Auto setzen, sondern den klimaschonenden Nahverkehr nutzen. 

Das Stichwort: 9 Euro pro Monat, für 90 Tage. Viel mehr ist allerdings heute noch gar nicht bekannt. Weder wann das Ticket an den Start geht, wie ihr es bestellen könnt, noch in welchen Bereichen es gültig sein wird, steht fest. Für uns ganz klar, aber leider auch noch nicht entschieden: Alle, die heute bereits ein Abo haben, müssen ebenfalls von dem Angebot profitieren. Diese Details werden derzeit zwischen Politik, dem VDV als Verband der deutschen Verkehrsunternehmen und den Verbünden diskutiert. 

Übrigens: Das 9-Euro-Ticket wird bestimmt einige von Euch überzeugen, den Nahverkehr mal wieder auszuprobieren. Die Erfahrung haben wir auch bei den Ferienaktionen in NRW für unsere Abos gemacht, auch wenn es da eher um Freizeit- und weniger um Pendelfahrten ging. Damit Bus- und Bahnfahren aber auch zur Gewohnheit wird, muss der Takt steigen. Das wird dauerhaft für höhere Kosten sorgen, die die Verkehrsunternehmen und Kommunen nicht allein stemmen können. Eine Unterstützung zum Beispiel aus Bundesmitteln wäre eine sehr sinnvolle Verwendung von Steuergeld. 

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