Informationen nach § 46 der Trinkwasserverordnung (TrinkwV)
Die in 2021 novellierte EU-Trinkwasserrichtlinie beinhaltet eine Reihe von Informationspflichten, die die Wasserversorger gegenüber ihren Kunden zu erfüllen haben. Die Umsetzung in nationales Recht durch Novellierung der Trinkwasserverordnung erfolgte im Jahr 2023. Dieser Informationspflicht kommen wir nachfolgend gerne nach.
Stadtnetze Münster GmbH
Hafenplatz 1
48341 Münster
Wir haben in Münster mit 54.400 Hausanschlüssen einen Anschlussgrad von ca. 97 Prozent. Das bedeutet, dass 97 Prozent der Bevölkerung Münsters Trinkwasser aus der öffentlichen Wasserversorgung bezieht.
Die abgegebene Trinkwassermenge beträgt circa 18 Mio. m³ pro Jahr.
Wir versorgen das Stadtgebiet Münster mit Trinkwasser.
Netzlänge: ca. 1200 km
Jährliche Abgabemenge 2024 ins Trinkwassernetz: 17,7 Mio. m³
Anschlussgrad: nahezu 97 Prozent
Es werden 88 Brunnen (ohne das Wasserwerk Kinderhaus) betrieben.
Weitere Informationen zur Trinkwassergewinnung
Neben der eigenen Produktion (Hohe Ward, Vennheide und Hornheide) beziehen die Stadtnetze komplett aufbereitetes Trinkwasser von der Gelsenwasser AG, welches wir in der sogenannten „Übergabestation“ im Stadtteil Albachten in das Münstersche Trinkwasserversorgungsnetz einspeisen.
Das prozentuale Verhältnis von der Eigenproduktion zu Fremdbezug beträgt rund 80 % zu 20 %. Alle Wasserversorgungsanlagen in Münster stehen im Eigentum der Stadtnetze Münster GmbH. Alleinige Gesellschafterin der Stadtnetze Münster GmbH (Tochterunternehmen der Stadtwerke Münster GmbH) ist die Stadt Münster.
Im Durchschnitt verbraucht in Deutschland jede Person ca. 122 Liter pro Tag (Referenzwert im Jahr 2023; Quelle: BDEW-Wasserstatistik). Dies entspricht einer Jahresmenge von etwa 44 Kubikmetern (1 Kubikmeter = 1000 Liter). Vergleichen Sie Ihren persönlichen Verbrauch (s. Rechnung) mit dieser einfachen Rechnung:
Jahresverbrauch : 365 Tage : Personen in Ihrem Haushalt = Individueller Verbrauch
Das Münsteraner Trinkwasser wird ausschließlich im Bedarfsfall desinfiziert. Eine Desinfektion wird nur nach Anweisung des Gesundheitsamtes der Stadt Münster und zeitgleicher Information der Bevölkerung vorgenommen.
Oxipurinol ist ein Stoffwechselprodukt des Wirkstoffs Allopurinol, der seit 1966 als Therapeutikum bei Gichterkrankungen verwendet wird. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt Allopurinol in ihrer "Liste der unentbehrlichen Arzneimittel" und das Umweltbundesamt hat einen entsprechenden Orientierungswert festgelegt. Dieser liegt aktuell bei 0,3 µg/l. In Münster wurden erhöhte Oxipurinol-Werte im Trinkwasser des Wasserwerks Hornheide sowie des Fremdwasserbezugs festgestellt. Das Gesundheitsamt hat eine Duldung der Werte mit einem Maximalwert von 1,0 µg/l bis zum 30.04.2026 ausgesprochen.
Die Stadtnetze Münster muss bis zum 30.04.2026 monatlich an den Wasserwerksausgängen und der Übergabestelle Gelsenwasser die Oxipurinol-Konzentration bestimmen und die Ergebnisse innerhalb einer Woche dem Gesundheitsamt Münster übermitteln.
Die bisher detektierten Oxipurinol-Konzentrationen lagen stets unter der Höchstkonzentration von 1,0 μg/l. Seit Dezember 2023 gab es an der Netzeinspeisung des Wasserwerkes Hornheide keine Überschreitung des gesundheitlichen Orientierungswertes von 0,3 μg/l. An der Übergabestation Albachten ist diese Entwicklung seit April 2023 zu beobachten.
Das Trinkwasser in Münster kann ohne Einschränkungen verwendet werden. Die aktuellen Oxipurinol-Konzentrationen stellen kein Gesundheitsrisiko dar.
In der Trinkwasserversorgung ist die Auswahl geeigneter Werkstoffe von entscheidender Bedeutung. Diese müssen nicht nur den unterschiedlichsten technischen und mechanischen Anforderungen genügen, sondern vor allem auch hygienisch unbedenklich sein. Trinkwasser aus dem öffentlichen Versorgungsnetz erreicht die Haushalte in Deutschland in der Regel in sehr guter Qualität. Werden erhöhte Parameterwerte im Trinkwasser festgestellt, sind diese meist auf die Trinkwasserinstallation im Gebäude zurückzuführen, d. h. auf ungeeignete Werkstoffe für Rohre, Armaturen oder Schläuche.
Mit dem Ziel, die menschliche Gesundheit zu schützen, erarbeitet das Umweltbundesamt Bewertungsgrundlagen für Materialien und Werkstoffe, die mit Trinkwasser in Kontakt stehen. Entsprechend der Trinkwasserverordnung sind diese zwei Jahre nach ihrem Erscheinen für die Betreiber von Wasserversorgungsanlagen verbindlich. Demnach dürfen in Deutschland nur Materialien und Werkstoffe verwendet werden, die dem Anforderungskatalog des Umweltbundesamtes entsprechen.
Ab Januar 2026 sieht die EU-Trinkwasserrichtlinie europaweit einheitliche Anforderungen an Materialien und Werkstoffe im Kontakt mit Trinkwasser vor. Hersteller und Anwender von Materialien und Werkstoffen müssen sicherstellen, dass ihre Produkte diesen Vorschriften entsprechen.
Beim Umweltbundesamt und DVGW finden Sie weitere Informationen.
Das von uns gelieferte Trinkwasser erfüllt alle gesetzlichen Anforderungen. Es kann jederzeit unbedenklich zum Trinken, zur Zubereitung von Speisen – einschließlich Säuglingsnahrung – sowie zum Waschen verwendet werden. Das Gesundheitsamt überwacht als Aufsichtsbehörde die Einhaltung der strengen Grenzwerte der Trinkwasserverordnung.
Als Betreiber kritischer Infrastrukturen sichern wir unsere Anlagen gegen Risiken ab. Dabei orientieren wir uns an den Vorgaben der zuständigen Behörden und den technischen Empfehlungen des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW).
Das Risikomanagement gemäß § 35 ist ein systematischer Ansatz zur langfristigen Sicherung der Trinkwasserversorgung. Seit der Novellierung der Trinkwasserverordnung im Jahr 2023 ist es für alle Wasserversorger verpflichtend. Es umfasst die gesamte Produktionskette – von der Gewinnung bis zur Verteilung – und identifiziert potenzielle Risiken sowie Maßnahmen zu deren Minderung. Diese können Schulungen, Anpassungen der Analytik oder Umbauten von Anlagen umfassen.
Das Risikomanagement wird regelmäßig überprüft und angepasst. Dies erfolgt in Abstimmung mit den Behörden.
Da die Trinkwasserversorgung zur kritischen Infrastruktur gehört, bitten wir um Verständnis dafür, dass wir keine Inhalte des Risikomanagements veröffentlichen.
Jeder von uns kann durch ein verantwortungsvolles Verhalten zu einem nachhaltigeren und schonenden Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser beitragen. Hier zum Beispiel einige Tipps zum wassersparenden Umgang im Haushalt, die einfach und schnell umzusetzen sind.
Tipps zum Wassersparen im Haushalt:
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Duschen Sie statt sich ein Bad einzulassen.
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Verwenden Sie Durchflussbegrenzer in Bad und Küche.
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Benutzen Sie die Sparspültaste bei der Toilettenspülung.
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Benutzen Sie beim Zähneputzen einen Zahnputzbecher.
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Drehen Sie das Warmwasser nur dann auf, wenn Sie es auch wirklich benötigen.
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Stellen Sie während des Einseifens der Hände das Wasser ab.
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Ein tropfender Wasserhahn oder eine laufende Toilette verursachen reinen Trinkwasserverbrauch.
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Achten Sie bei Neuanschaffungen auf die Energieeffizienz und den Wasserverbrauch Ihrer Haushaltsgeräte.
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Waschmaschine und Geschirrspüler sollten nur vollständig gefüllt angestellt werden.
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Waschen Sie Zutaten zum Kochen wassersparend in einer großen Schüssel.
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Sie möchten nur eine Tasse Tee kochen? Messen Sie das Wasser für den Wasserkocher ab und sparen Sie Energie und Wasser.
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Erklären Sie Ihren Kindern den bewussten Umgang mit Wasser.
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Sparen Sie auch beim virtuellen Wasserverbrauch!
Tipps zum Wassersparen im Garten:
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Der Rasen und die Pflanzen müssen nicht ständig gewässert werden.
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Bewässern Sie Ihren Garten nicht mit Trinkwasser, sondern mit Regenwasser.
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Gießen Sie nur nachts oder in den Morgen- oder Abendstunden.
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Mähen Sie den Rasen seltener.
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Der Pool muss nicht ständig neu befüllt werden. Durch regelmäßige Reinigung und Abdeckung bei Nichtnutzung kann das Wasser länger genutzt werden.
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Der Einsatz von Hochdruckreinigern lohnt sich nicht und verbraucht viel Wasser.
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Waschen Sie Ihr Fahrzeug in einer modernen Waschanlage.
Achtung: Stagnierendes Trinkwasser kann krank machen
„Stagnationswasser“ ist Wasser, das über Stunden, Tage oder Wochen in der Leitung steht, ohne genutzt zu werden. Durch die mangelnde Fließbewegung können Metalle aus den Materialien der Trinkwasserleitungen leichter in das Trinkwasser übergehen. Zudem entstehen dadurch optimale Bedingungen für das Wachstum von Mikroorganismen. Beides kann die Qualität des Trinkwassers stark beeinträchtigen. Von der Verwendung des (Stagnations-)Trinkwassers zur Zubereitung von Speisen und Getränken ist abzuraten, da sich eine mögliche schädigende Wirkung auf die menschliche Gesundheit nicht mehr ausschließen lässt.
Sparen ist gut, aber übertriebenes Sparen kann zu Stagnationen führen. Um Gesundheitsrisiken durch Stagnationswasser zu vermeiden, lassen Sie Ihr Wasser nach Standzeiten von mehr als vier Stunden so lange ablaufen, bis aus Ihrer Armatur deutlich kühleres Wasser fließt. So stellen Sie sicher, dass Ihre Leitungen mit frischem Trinkwasser gefüllt sind.
Nach längeren Standzeiten muss die Spülung entsprechend länger ausfallen. Nach Rückkehr aus dem Urlaub empfehlen wir , alle in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung vorhandenen Armaturen zu spülen.
Die Wasserverlustrate nach DVGW-Arbeitsblatt W 392 beträgt derzeit rund X m³/(km x h).
Dies ist nach den Regeln des DVGW bei unserer Versorgungsstruktur als niedrige Verlustrate zu bewerten. Durch kontinuierliche Investitionen in unser Netz konnte diese geringe Verlustrate erzielt werden.
Im Jahr 2024 gab es insgesamt 87 Verbraucherbeschwerden im Bereich Trinkwasser, davon 87 von Trinkwasserkundinnen und -kunden der Stadtwerke Münster. Thematisch ging es um die Abrechnung. Qualitativ gab es keine Beschwerden zum Produkt Trinkwasser.
Ob Wasserkocher, Spül- oder Waschmaschine: Für viele Haushaltsgeräte spielt die Wasserhärte eine entscheidende Rolle. Von ihr hängt zum Beispiel ab, wieviel Spül- oder Waschmittel Sie verwenden müssen.
In der Trinkwasseranalytik bezeichnen wir als Wasserhärte die Summe der Konzentrationen der Erdalkalimetallionen. Vereinfacht gesagt ist damit hauptsächlich der Gehalt an Calcium- und Magnesiumionen im Trinkwasser gemeint. Je nach Konzentration dieser beiden Elemente im Trinkwasser ist dieses entweder „weich“, „mittel“ oder „hart“. Bei einer geringen Konzentration von Calcium und Magnesium ist das Wasser „weich“. Umgekehrt wird das Wasser als „hart“ bezeichnet, wenn die Konzentration der beiden Elemente im Wasser hoch ist. Berechnet wird die Summe der Erdalkalimetallionen in der Einheit mmol pro Liter oder in Grad deutscher Härte (°d oder °dH).
Die folgende Tabelle teilt die Härtebereiche nach dem Wasch- und Reinigungsmittelgesetz vom 2007 ein:
Härtebereich | In mmol/l | In °dH |
weich | < 1,5 | < 8,4 |
mittel | 1,5 – 2,5 | 8,4 – 14 |
hart | > 2,5 | > 14 |
Wenn das Niederschlagswasser den Boden passiert, löst es die Stoffe aus dem Boden, die für die Härte zuständig sind. Diese gehen dann in das Grundwasser über. Da sich die Böden regional in ihrem Gehalt an Calcium und Magnesium unterscheiden, variiert auch der Härtebereich des Trinkwassers.
Für die menschliche Gesundheit sind Calcium und Magnesium nicht schädlich – ganz im Gegenteil: Unser Körper benötigt Calcium und Magnesium für die Festigkeit unserer Knochen und Zähne. Magnesium beugt Verkalkungen im Körper vor und unterstützt die Muskel- und Nervenfunktion. Calcium spielt eine Rolle bei der Blutgerinnung und der Funktion von Herz, Lungen und Nieren.