Windernte für die Region

 

30.10.2023

Vorhaben der Stadtwerke Münster in Milte mit umfangreicher Bürgerbeteiligung

Die Stadtwerke Münster planen am Beverstrang in Warendorf-Milte ein Windenergieprojekt. „Für eine unabhängige Energieversorgung, die Stabilität der Strompreise und den Klimaschutz in Deutschland ist der Ausbau von Windenergie in der Region wichtig“, betont Maximilian Wolf, Abteilungsleiter Erneuerbare Energien bei den Stadtwerken Münster. Sollten die derzeit geplanten vier Anlagen mit Gesamthöhen zwischen 200 und 220 Metern gebaut werden, könnten mit dem sauber gewonnenen Strom rund 10.000 Haushalte versorgt werden.

Breite Bürgerbeteiligung geplant

Von dem Ausbau könnten die Bürgerinnen und Bürger in Milte und Warendorf besonders profitieren: „Als kommunales Unternehmen aus der Nachbarstadt Münster ist uns die Akzeptanz des Projektes sehr wichtig. Aus diesem Grund haben wir für die Menschen vor Ort ein breites Angebot an Bürgerbeteiligungsmaßnahmen im Gepäck“, erklärt Maximilian Wolf. Sollte das Projekt umgesetzt werden, erhalten die Anwohnenden im Umkreis von 1.050 Metern rund um die Anlagen ein nach Entfernung gestaffeltes Nachbarschaftsgeld. Darüber hinaus haben sich die Grundstückseigentümer der Standorte dafür eingesetzt, dass die Stadtwerke Münster eine der vier Windenergieanlagen an eine noch zu gründende Gesellschaft von Bürgerinnen und Bürgern verkaufen.

Zudem werden die Menschen vor Ort bevorzugt die Möglichkeit haben, sich über ein sogenanntes Nachrangdarlehen an dem Projekt zu beteiligen, sollten die Anlagen in Betrieb gehen. Die Erfahrung bei anderen Projekten zeigt, dass solche Formen der Bürgerbeteiligung sehr beliebt sind: Erstens können schon geringe Geldbeträge – ab 500 Euro – zu einem attraktiven Zinssatz angelegt werden. Zweitens fördern Teilnehmende mit ihrer Geldanlage den Klimaschutz, denn das Nachrangdarlehen hilft, weitere Projekte der erneuerbaren Energie zu finanzieren.

Nicht zuletzt haben auch die Stadt Warendorf und die umliegenden Kommunen etwas von der Windernte, sollte das Projekt umgesetzt werden. So beteiligen die Stadtwerke Münster alle Gemeinden, die im Umkreis von 2.500 Metern rund um eine der Anlagen liegen, zu einem festgelegten Prozentsatz an den Erträgen. Warendorf profitiert außerdem von Gewerbesteuereinnahmen.

 

Antragseinreichung im Frühjahr 2024 geplant

„Noch befinden wir uns in einem frühen Planungsstadium. Momentan stellen wir die Unterlagen für das Genehmigungsverfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz zusammen, so dass wir den Antrag voraussichtlich im Frühjahr 2024 einreichen können“, erklärt Maximilian Wolf. Die Prüfung wird mindestens sieben Monate dauern, mit einer Genehmigung ist nicht vor Ende 2024 zu rechnen. Sollte es keine Verzögerungen geben, könnten die Anlagen frühestens Anfang 2026 in Betrieb gehen.

 

Das Projekt im Überblick:

  • 4 Windenergieanlagen mit einer jeweiligen Höhe zwischen 200 und 220 Metern
  • Voraussichtliche Leistung je Anlage: 6 Megawatt, damit ließen sich rund 10.000 Haushalte versorgen (bei einem jährlichen Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden pro Haushalt)
  • Antragseinreichung für das Genehmigungsverfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz voraussichtlich im Frühjahr 2024, Inbetriebnahme frühestens Anfang 2026
  • Breite Bürgerbeteiligung:
    • Nach Entfernung gestaffeltes, jährliches Nachbarschaftsgeld: Adressen im Radius von 0 bis 660 Meter 5.000 Euro, Adressen im Radius von 661 bis 800 Metern 3.000 Euro, Adressen im Radius von 801 bis 1.050 Metern 2.000 Euro. Die Auszahlung startet in dem Jahr der Inbetriebnahme.
    • Verkauf einer Anlage an eine noch zu gründende Bürgergesellschaft
    • Weitere Maßnahmen: Bürgerbeteiligung per Nachrangdarlehen, Gemeindebeteiligung für alle Kommunen im Umkreis von 2.500 Metern rund um die Windräder, Gewerbesteuereinnahmen für Warendorf

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