Richtig heizen mit Holz

Im Herbst und Winter gibt es kaum etwas Gemütlicheres als ein prasselndes Feuer im Holzofen. Und dann wärmt dieses Feuer auch noch so schön! Doch wer Ofen oder Kamin zum Heizen einsetzen möchte, muss einiges beachten. Im Folgenden haben wir Ihnen die wichtigsten Informationen zusammengestellt. Sollten Sie weitere Fragen haben, setzen Sie sich doch einmal mit Ihrem/r zuständigen Schornsteinfeger_in in Verbindung.

Kamin, Ofen, Kaminofen – Wo liegt der Unterschied?

Der Begriff „Kamin“ wird oft synonym für das Heizen mit Holz verwendet, dies ist jedoch nicht korrekt. Ein Kamin bezeichnet eine offene, im Haus eingebaute Feuerstelle. Aufgrund der Rauchentwicklung müssen Kamine heutzutage einen starken Abzug besitzen. Somit sind sie zum Heizen kaum geeignet, sondern dienen hauptsächlich der gemütlichen Atmosphäre. Während beim Kamin das Feuer immer sichtbar ist, ist dies bei einem Ofen nicht der Fall. Ein Ofen wird über eine verschließbare Klappe befeuert. Öfen, z. B. Kachelöfen können zwar auch dekorativ sein, eignen sich aber auch gut zum Heizen. Der Kaminofen schließlich verbindet die Vorteile beider Feuerstätten: Wie der Ofen gibt er eine angenehme Wärme ab, wenn er befeuert wird, wie beim Kamin ist das Feuer sichtbar, allerdings hinter einer Tür mit Glasscheibe.

Nicht jedes Holz darf verbrannt werden

Wenn Sie Ihr Brennholz im Baumarkt oder Ofenhaus erwerben, ist dieses Holz natürlich entsprechend abgelagert und kann sofort verbrannt werden. Auch von einem Holzlieferanten können Sie das Holz ofenfertig beziehen. Bei anderen Bezugsquellen für das Holz ist die Sache schon etwas kniffliger: Mit Erlaubnis der entsprechenden Forstverwaltung dürfen Sie unter bestimmten Bedingungen Holz selbst im Wald schlagen. Auch Holzreste oder Bäume, die im eigenen Garten gefällt wurden, dürfen verheizt werden. Jedoch sind dabei zwei Dinge zu beachten: Das Holz muss unbehandelt sein und es muss etwa zwei Jahre lang getrocknet werden. Dann dürfen Sie es im Ofen verbrennen. Der optimale Restfeuchte-Anteil für Brennholz liegt bei ca. 15 bis 25 Prozent.  Bei frisch geschlagenem Holz liegt der Restfeuchte-Anteil noch bei 60 Prozent. Auch Palettenholz darf übrigens verbrannt werden, sofern es unbehandelt ist. Sie sollten also sicher sein, dass das Holz nicht mit Schadstoffen in Berührung gekommen ist.

So lagern Sie ihr Holz richtig

Wird das Holz nicht bereits als Scheitholz gekauft, so sollten Sie es vor dem Lagern spalten, da die dreiecksförmigen Holzscheite besser trocknen und sich besser stapeln lassen als runde Stämme. Der Lagerplatz für Ihr Brennholz sollte trocken, gut belüftet und vor Witterungseinflüssen geschützt sein, ideal ist eine nach Süden ausgerichtete Hauswand mit Dachüberstand. Lagern Sie das Holz an einer Hauswand, so sollten Sie auf einige Zentimeter Abstand zur Wand achten, um die Luftzirkulation zu gewährleisten. Eine traditionelle Holzlager-Methode ist die sogenannte Holzmiete: Das Holz wird kreisförmig übereinander geschichtet zu einer nach oben schmal zulaufenden Kegelform, eine luftdurchlässige Abdeckung schützt vor Feuchtigkeit. Im Haus (z. B. im Keller) sollten Sie nur Holz lagern, das bereits gut durchgetrocknet ist, sonst droht Schimmel.

Strengere Emissions-Grenzwerte ab Ende 2024

Für Holzöfen gibt es festgelegte Emissions-Grenzwerte, nachzulesen im Bundesimmissionsschutzgesetz. Diese Grenzwerte werden zum 31. Dezember 2024 strenger, denn dann läuft für vor dem 21. März 2010 in Betrieb genommene Öfen die Übergangsfrist aus. Ab diesem Zeitpunkt sind Feuerungsanlagen nicht mehr zulässig, welche die Grenzwerte von 4 g Kohlenmonoxid und 0,15 g Feinstaub pro Kubikmeter überschreiten. Für neuere Öfen, also solche, die nach dem 21. März 2010 in Betrieb genommen wurden, gelten noch strengere Grenzwerte. Die Kaminofen-Hersteller haben sich inzwischen auf die neuen Emissionswerte eingestellt. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Ihr Ofen die Grenzwerte einhält, wenden Sie sich an Ihre/n Schornsteinfeger_in. Sollte Ihr Ofen die Grenzwerte nicht einhalten, haben Sie die Möglichkeit, einen Partikelfilter nachzurüsten. Da die Filter allerdings sehr kostspielig sind, lohnt sich ihr Einsatz meist nicht. Tauschen Sie lieber Ihren alten Holzofen gegen ein neues Modell, das alle Auflagen erfüllt.