Neue Abschlagspläne für ehemalige Kunden der Westfälischen Fernwärme
Wir entschuldigen uns bei allen ehemaligen Kundinnen und Kunden der Westfälischen Fernwärme, denn bei der Erstellung der neuen Abschlagspläne ist ein Fehler passiert.
Allen 1.900 Kundinnen und Kunden der Westfälischen Fernwärmeversorgung senden wir in den kommenden Tagen eine schriftliche Entschuldigung und eine ausführliche Erklärung, wie es zu diesem Fehler gekommen ist. Anschließend werden die neu berechneten Abschlägspläne, die anhand realer Verbrauchswerte korrigiert wurden, verschickt.
Die Haushalte in Angelmodde, Coerde, Gremmendorf und Teilen von Rumphorst hatten seit Ende Septmeber neue Abschlagspläne erhalten, die teils extreme Steigerungen aufwiesen. Die kurzfristige interne Analyse der Stadtwerke hat ergeben: Diesen Berechnungen lagen vielfach zu hohe Verbrauchsdaten, aber in Teilen auch zu niedrige Verbrauchsdaten zugrunde.
Bei der Systemintegration von der Westfälischen Fernwärme in die Stadtwerke Münster ist der Fehler passiert. Es wurden anstelle des Verbrauchs der beiden Vorjahre abweichende historische Verbrauchsdaten übermittelt.
„Es tut uns sehr leid, dass wir die Kunden enttäuscht und geschockt haben. Bei der Erstellung der Abschlagspläne ist ein menschlicher Fehler passiert, der uns selbst ärgert und für den wir vielmals um Entschuldigung bitten. Wir setzen alles daran, uns das verlorene Vertrauen wieder zu verdienen“, sagt Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster. „Wir arbeiten den Vorfall intern intensiv auf und nehmen ihn zum Anlass, um weitere Plausibilitätsprüfungen in den Systemen zu installieren.“
Die Integration der Westfälischen Fernwärme in die IT-Systeme fiel zusammen mit der Abwicklung der Preisbremsen. Dies bringt die IT-Systeme und die Mitarbeitenden an den Rand der Belastungsgrenze und führt auch dazu, dass menschliche Fehler wahrscheinlicher werden.
Die betroffenen Haushalte laden die Stadtwerke zu einer Infoveranstaltung Anfang November ein, um offene Fragen zu beantworten und konkrete Hilfestellung zu geben.
Neue Abschlagspläne enthalten korrigierte Verbrauchsdaten
Der Fehler bei den Verbrauchsdaten betrifft nicht alle der 1.900 Kundinnen und Kunden gleichmäßig. Während bei rund der Hälfte aller Abschlagspläne doppelt bis dreifach erhöhte Verbräuche zugrunde lagen, wies die andere Hälfte aller Abschlagspläne keine signifikanten Abweichungen auf.
Einen korrigierten Abschlagsplan erhalten diejenigen Haushalte, bei denen der Abschlagsplan auf abweichenden Verbrauchsdaten beruhte. Den neu berechneten Abschlagsplänen liegen nun die realen Verbrauchswerte der Haushalte aus den letzten beiden Jahren zugrunde.
Auch korrigierte Abschlagspläne höher als im Vorjahr
Auch die korrigierten Abschlagspläne für die ehemaligen Kunden der Westfälischen Fernwärme enthalten deutlich höhere Abschläge als noch im Vorjahr. Das hat mehrere Gründe:
- Die im Krisenjahr 2022 extrem gestiegenen Energiepreise sind erst im Folgejahr im Fernwärmepreis bemerkbar geworden. Die Wärmepreisbremse deckelt den Fernwärmepreis für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs auf 9,5 Cent je Kilowattstunde, der ungebremste Preis liegt jedoch bei 22,8 Cent/Kilowattstunde.
- Bei einigen Kundinnen und Kunden beinhaltet der Abschlagsplan aufgrund der Systemintegration nur vier bis sieben Monatsabschläge statt der gewohnten zwölf. Der verkürzte Abschlagsplan umfasst die nun anstehenden verbrauchsintensiven Wintermonate. In der Heizperiode fallen in Haushalten rund 80 Prozent des erwarteten Jahresverbrauchs für Wärme an. Die Sommermonate mit durchschnittlich geringerem Verbrauch hingegen werden erst im nächsten Abschlagsplan berücksichtigt. Dieser wird regulär für die betroffenen Kunden anhand der neu terminierten Zählerablesung mit der nächsten Jahresrechnung erstellt und enthält wieder zwölf Abschlagszahlungen.
Bis Mitte Dezember die neuen Fernwärmepreise für 2024 vorliegen, ist der ungebremste Fernwärmepreis Grundlage für die Abschlagsberechnungen ab Januar. Bis dahin ist hoffentlich auch ein weiterer großer Unsicherheitsfaktor für die Entwicklung der Energiepreise politisch geklärt: die Verlängerung der Wärmepreisbremse bis Ende März 2024.
Kundinnen und Kunden, die die neuen Abschläge absehbar vor Schwierigkeiten stellen, können sich diskret an die Stadtwerke wenden. Ein engagiertes und gut vernetztes Team berät bei Zahlungsproblemen, informiert und vermittelt Unterstützungsmöglichkeiten. Weitere Informationen finden Sie hier.