Gewässerschutz

Die Stadtwerke Münster setzen auf einen effektiven Gewässerschutz, um die Trinkwasserqualität langfristig zu sichern. In enger Kooperation mit der örtlichen Landwirtschaft werden Maßnahmen entwickelt, um Belastungen zu reduzieren und das wertvolle Gut zu schützen. Erfahren Sie mehr über unsere nachhaltigen Projekte und Erfolge.

Wasserwerk Hohe Ward

Trinkwassergewinnung

Drei Viertel des Wasserbedarfs der Stadt Münster werden in den münsterschen Wasserwerken aufbereitet. Das restliche Viertel beziehen wir über die Gelsenwasser AG aus dem Haltener Wasserwerk.

Im Gegensatz zu anderen Kommunen, die große Mengen ihres Bedarfs zukaufen, wird der Löwenanteil des hier verbrauchten Wassers auch in Münster gewonnen. Dazu dienen die Wasserwerke, die tagtäglich bestes Trinkwasser für Münster gewinnen.

Die großen Wasserwerke in der Hornheide bei Handorf mit Grundwassererfassungen in der Hornheide, in der Haskenau und in Gittrup  sowie das Wasserwerk in der Hohen Ward bei Hiltrup modernisieren wir aktuell grundlegend. Die kleineren Werke in Kinderhaus und der Vennheide bereiten wir für die Abschaltung vor. Mehr dazu lesen Sie hier: Modernisierung der Wasserinfrastruktur Münsters.

Im landwirtschaftlich geprägten Münster überschneiden sich Gebiete für die Wassergewinnung mit denen der Nahrungs- und Futtermittelproduktion durch die lokalen Landwirte. Deshalb kooperieren wir mit der hiesigen Landwirtschaft. Denn nur gemeinsam kann es gelingen, den Anforderungen in der Landwirtschaft gerecht zu werden und zugleich die Gewässer zu schützen, damit die Trinkwasserqualität langfristig sichergestellt ist.

Bevor das Wasser daheim aus dem Hahn fließt, hat es eine mindestens 50 Tage lange, unterirdische Reise hinter sich gebracht - auf dem Weg durch die unterschiedlichen Erdschichten erfährt das Nass eine erste, vollkommen natürliche Reinigung. Oberflächenwasser, das in Münster dem natürlichen Grundwasser zugegeben wird, ist bereits zuvor mit Aktivkohlefiltern zusätzlich gereinigt worden. Ab der Entnahme an den großen Brunnenanlagen sind unsere Fachleute am Zug: Dann geht es um die aufwendige Aufbereitung. Denn bei der Trinkwasser-Gewinnung kommt es auf jederzeit perfekte Qualität an. Moderne Technik kommt dazu zum Einsatz. Sicherheit geben permanente, strenge Tests, die die Qualität des Münster-Wassers gewährleisten.

Modernisierung der Wasserinfrastruktur Münsters

Das Wasserwerk Hohe Ward ist eines von zwei Werken, die in Zukunft das Trinkwasser für Münster gewinnen.

Die beiden Wasserwerke liegen auf den grundwasserführenden Schichten im Süden und Nordosten Münsters. 

Münster ist eine wachsende Stadt – bis 2029 rechnet das statistische Landesamt mit rund 37.000 zusätzlichen Einwohnern. Die aktuelle Infrastruktur reicht für die Versorgung der Menschen, die in naher Zukunft in unserer Stadt wohnen werden, nicht aus. Hinzu kommt, dass einige Anlagen sanierungsbedürftig sind und wir sie auf den neusten Stand der Technik bringen müssen. Damit wir die Münsteraner auch weiterhin zuverlässig mit Trinkwasser versorgen zu können, haben wir ein Konzept für eine zukünftige Wasserinfrastruktur entwickelt. Der Rat der Stadt Münster hat im Juli 2018 für unseren Vorschlag gestimmt und seine Umsetzung beschlossen.

Vor den Toren Münsters gewinnen wir in Zukunft in modernsten Anlagen deutlich mehr Trinkwasser als heute. Daher werden wir die beiden kleinen innerstädtischen Wasserwerke Kinderhaus und Geist schließen und die heute schon bedeutsameren Werke Hornheide und Hohe Ward weiter ausbauen.

Um zu untersuchen, welche Auswirkungen es hat, zwei Wasserwerke zu schließen, haben wir ein umfangreiches hydrogeologisches Gutachten in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: In beiden Gebieten wird der Grundwasserstand steigen. Während der Anstieg in Kinderhaus keine relevanten Auswirkungen hat, wäre im Bereich Geist durch den stärkeren Anstieg eine Reihe von Gebäuden betroffen. Damit das nicht passiert, werden wir im Bereich Geist Grundwasser abpumpen und so den Grundwasserstand dauerhaft auf einem unkritischen Niveau halten. Das abgepumpte Wasser soll im lokalen Wasserkreislauf verbleiben und möglichst nachhaltig verwendet werden.

Detaillierte Informationen zur Modernisierung der Wasserversorgungsinfrastruktur finden Sie in den folgenden Fragen und Antworten. Wenn Sie darüber hinausgehende Fragen haben, wenden Sie sich gerne an uns unter: dialog(at)stadtwerke-muenster.de oder der Telefonnummer 0251 694-1234.

Gutachten

Das hydrogeologische Gutachten, das die möglichen Auswirkungen einer Wasserwerksschließung in Kinderhaus und Geist beleuchtet, stellen wir Ihnen an dieser Stelle zur Verfügung. Bitte beachten Sie die folgenden Hinweise zu den Nutzungsrechten:

Die Vervielfältigung und Weitergabe an Dritte, ist nicht zulässig. Gleiches gilt für eine Textänderung oder eine auszugsweise Verwendung. Wird in Ausführung Bezug auf Inhalte der Gutachten genommen, so sind diese entsprechend der allgemeinen Zitationsrichtlinien (z. B. „Harvard Zitation“) zu kennzeichnen.

Ausbau des Wasserwerks Hornheide

Aktuelle Informationen zum Ausbau unseres Wasserwerks im Norden von Handorf.

Wir für Wasser

Trinkwasser kommt in Deutschland wie selbstverständlich in bester Qualität aus dem Hahn, so dass Sie es bedenkenlos trinken können. Es ist das kostbarste Lebensmittel, das es gibt. Dabei sind die Gewässer, aus denen unser Trinkwasser gewonnen wird, durch unser alltägliches Leben vielen Belastungen ausgesetzt, sei es durch Verkehr, Industrie oder Landwirtschaft. Um die Belastungen und Einträge zu reduzieren, werden Wasserschutzgebiete ausgewiesen, die durch verschiedene Auflagen die Gewässer schützen.

Im landwirtschaftlich geprägten Münster überschneiden sich Gebiete für die Wassergewinnung mit denen der Nahrungs- und Futtermittelproduktion durch die lokalen Landwirte. Nur gemeinsam kann es gelingen, den Anforderungen in der Landwirtschaft gerecht zu werden und zugleich die Gewässer zu schützen, damit die Trinkwasserqualität langfristig sichergestellt ist.

Kooperation Landwirtschaft und Wasserwirtschaft

Um die Gewässer zu schützen, arbeiten viele Landwirte in den Wasserschutzgebieten mit den Stadtwerken Münster und der Landwirtschaftskammer zusammen. Beim kooperativen Gewässerschutz entwickeln Landwirte und Stadtwerke gemeinsam Maßnahmen, die Einträge reduzieren oder ganz vermeiden. So gelangen zum Beispiel Dünger oder Pflanzenschutzmittel gar nicht erst in die Gewässer, was auch das gesamte Ökosystem schont.

Dabei ist Gewässerschutz auch Klimaschutz, denn weil weder Flaschen, Verpackungen oder lange Transportwege anfallen, hat Trinkwasser gegenüber Mineralwasser einen sehr niedrigen CO2-Fußabdruck. So trägt Gewässerschutz auch zur Sicherung des klimafreundlichen Lebensmittels Trinkwasser und damit zum Klimaschutz bei.

Sichtbare Erfolge: Nitratgehalt im Grundwasser

Die Kooperation in Münster besteht seit über 25 Jahren und entwickelt sich durch neue Erkenntnisse stetig fort. In den letzten Jahren sind die Anforderungen an die Land- und die Wasserwirtschaft deutlich gestiegen. Gerade die Nitratgehalte im Grundwasser stellen eine Herausforderung dar. Durch die Unterstützung der Kooperationsmitglieder konnten viele sichtbare Erfolge im Gewässerschutz verzeichnet werden.

Die Untersuchungen von Grundwasser-Messstellen im Kooperationsgebiet zeigen, dass die Zusammenarbeit einen positiven Einfluss auf die Gewässergüte hat. Dies ermutigt uns, bestehende und kommende Herausforderungen weiterhin aktiv gemeinsam anzugehen und zu meistern.

Beratung, Förderung, Prämierung

Stadtwerke und Landwirte erstellen gemeinsam einen Förderkatalog mit bestimmten Maßnahmen zum Schutz der Gewässer vor negativen Einflüssen. Darin enthalten sind:

  • Beratungen durch einen Gewässerschutzberater

  • Finanzielle Förderung für gewässerschützende Maßnahmen und Techniken

  • Prämien für gute Resultate wie z. B. niedrige Nitratgehalte in entnommenen Bodenproben.

Der vorsorgliche Gewässerschutz ist somit nicht nur nachhaltig, sondern er rechnet sich auch finanziell – sowohl für den Wasserversorger und seine Kunden als auch für die Landwirte. Eine Win-Win-Situation also!

Kontakt zur Kooperation

Die Kooperation ist ein Gemeinschaftsprojekt der Landwirtschaftskammer Münster und den Stadtwerken Münster mit den vielen Landwirtinnen und Landwirten in den Wasserschutzgebieten. Alle, die in den Wasserschutzgebieten Landwirtschaft betreiben, können an der Kooperation teilnehmen und so einerseits von den Leistungen der Kooperation profitieren und sich gleichzeitig für nachhaltigen Gewässerschutz einsetzen.

Sie haben Fragen zur Kooperation? Wenden Sie sich an einen der folgenden Ansprechpartner_innen:

Landwirtschaftskammer Münster
Hermann Serries
Waldenburger Straße 6
48231 Warendorf

Tel. 02581.6379-57 
hermann.serries(at)lwk.nrw.de

Stadtwerke Münster
Wiebke Hengelbrock
Hafenplatz 1
48155 Münster

Tel. 0251.694-3663
kooperation.lw-ww@stadtwerke-muenster.de