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  • Die münstersche Kunstsprache: Masematte

Masematte: von Seegers, Kalinen und der Leeze

Wenn Sie als Neu-Münsteraner_in plötzlich nur noch Bahnhof verstehen, „rackelt“ (spricht) Ihr Gegenüber vielleicht Masematte. Masematte ist eine gesprochene lokale Kunstsprache, die in den ärmeren Vierteln in Münster im 18. und 19. Jahrhundert verbreitet war und häufig auch als Gaunersprache bezeichnet wurde. Wir erklären Masematte an ein paar geläufigen Beispielen:

Beispiel 1: jovel

Viele Begriffe dieser Sprache haben es bis in die heutige Zeit geschafft und gehören in Münster zum allgemeinen Wortschatz. Sehr verbreitet ist der Begriff „jovel“, was „gut bedeutet. Das Gegenteil von jovel ist „schovel“.

Beispiel 2: Leeze

Auch die Leeze ist in Münster ein allgegenwärtiger Begriff. Dabei handelt es sich um das Fahrrad, ein sehr wichtiges Fortbewegungsmittel in Münster.

Beispiel 3: Kotenbeis

Wenn Sie wissen, dass man mit dem Begriff „Kotenbeis“ einen der größeren Stadtteile im Norden Münsters (Kinderhaus) benennen kann, dann haben Sie sich gleich zwei Masematte-Vokabeln auf einmal erarbeitet.

Beispiel 4: Seegers und Kalinen

Im Stadion des SC Preußen Münster sind die Toiletten mit Seegers und Kalinen beschriftet. Sie werden schnell herausbekommen, welche der beiden Türen für Sie die richtige ist…

Masematte für Anfänger

Sie wollen mitreden? Hier finden Sie zehn Masematte-Wörter, die Ihnen in Münster am häufigsten begegnen werden:

  • jovel – gut
  • Kaline – Frau, Mädchen
  • kneistern – schauen, wahrnehmen, bemerken
  • Koten – Kind, Kinder
  • Leeze – Fahrrad
  • Lowi – Geld
  • maimeln, meimeln – regnen
  • schicker(n) – betrunken, trinken
  • schovel – schlecht, übel
  • Seeger – Mann, Kerl