19.03.2021

Das Wasserwerk Hohe Ward: Hier gewinnen die Stadtwerke Trinkwasser für Münster.

Weltwassertag am Montag: Der Wert des Trinkwassers

Gewässerschutz ist in Münster Gemeinschaftsaufgabe

Rund 18 Milliarden Liter Trinkwasser werden jedes Jahr in Münster genutzt – es ist das wichtigste Lebensmittel überhaupt. An 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag kommt es in bester Qualität direkt aus dem Hahn. Damit das jedoch so bleibt, sind große Anstrengungen notwendig. Daran erinnert jährlich am 22. März der Weltwassertag. 2021 steht er unter dem Motto „Wert des Wassers“, ins Leben gerufen wurde er 1993 von den Vereinten Nationen.

„Der Wert des Trinkwassers bemisst sich nicht über den Preis – ein Liter Trinkwasser ist mit 0,2 Cent pro Liter unschlagbar preiswert – sondern darum, wie wichtig Wasser für uns alle ist. Es ist eine natürliche Ressource, deren Wert man gar nicht hoch genug ansetzen kann“, sagt Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster. In den münsterschen Wasserwerken gewinnt das kommunale Unternehmen einen Großteil des Trinkwassers für Münster. „Im Gegensatz zu Wasser in Flaschen muss Trinkwasser nicht per Lkw transportiert werden. Das spart viel COein und macht Trinkwasser zu einem besonders klimafreundlichen Lebensmittel. Dadurch wird es noch wertvoller für Mensch und Umwelt“, so Jurczyk.

Damit die Stadtwerke das Trinkwasser für Münster auch zukünftig zum überwiegenden Teil selbst vor Ort gewinnen können, kommt dem Gewässerschutz große Bedeutung zu. Große Wasserschutzgebiete gewährleisten, dass die Grundwasserleiter und Gewässer, deren Wasserqualität Einfluss auf die Trinkwassergewinnung hat, geschützt werden. „Dafür müssen wir alle Anlieger in den Gebieten, insbesondere die Landwirtinnen und Landwirte, mitnehmen. Gewässerschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe“, sagt Wasserwerksleiter Dominik Pollok. Damit die gelingt, gibt es bereits seit 1991 die Kooperation Landwirtschaft / Wasserwirtschaft, in der die Stadtwerke und viele Landwirte organisiert sind.

Über die Kooperation steht ihnen zum Beispiel ein Gewässerschutzberater zur Seite. Zudem werden Bewirtschaftungsmethoden gefördert, die den Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln reduzieren oder sofern möglich ganz vermeiden. „Die Landwirte in der Kooperation stehen hinter dem Thema Gewässerschutz. Sie tragen ihren Teil dazu bei, die Ressource Trinkwasser nachhaltig zu sichern. Das geschieht in der Kooperation in gutem Miteinander und auf Augenhöhe mit den Stadtwerken“, sagt Heinz-Georg Hartmann, Kreislandwirt aus Amelsbüren und Vorsitzender der Kooperation Landwirtschaft / Wasserwirtschaft Münster.

Die Vorteile durch die Kooperation sind dabei beidseitig: Gelangen wassergefährdende Stoffe erst gar nicht in Grund- und/oder Oberflächenwasser, müssen die Stadtwerke sie nicht aufwändig herausfiltern. Gleichzeitig können die Landwirte dank der Förderung auf die häufig kostspieligen Mittel verzichten.

Um den Münsteranerinnen und Münsteranern nahezubringen, wie Trinkwasser gewonnen wird, gab es in den letzten Jahren am Weltwassertag regelmäßig Führungen im Wasserwerk in der Hohen Ward. Diese entfallen in diesem Jahr wegen Corona. „Wir freuen uns bereits darauf, wenn wir in Zukunft Interessierten wieder unsere tägliche Arbeit zeigen können“, so Dominik Pollok.

Weitere Informationen zur Kooperation finden sich auf www.stadtwerke-muenster.de/kooperation-wasser

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