13.07.2018

Innovation: Brennstoffzelle erzeugt Wärme und Strom im Kindergarten

Innovation: Brennstoffzelle erzeugt Wärme und Strom im Kindergarten

Stadt, Stadtwerke und Handwerk setzen Pilotprojekt um

Hightech im Kindergarten: Was aussieht wie ein Kühlschrank, beherbergt in Wirklichkeit eine moderne Brennstoffzellen-Heizung, die umweltfreundlich Wärme und Strom für die städtische Kindertageseinrichtung „Am Gievenbach“ erzeugt.

„Mit dieser Pilotanlage erproben wir eine innovative Technik: Eine Heizung, die auch Strom erzeugt ist ein sinnvolles Konzept, um Ressourcen schonend einzusetzen. Ganz normales Erdgas wird in Wasserstoff umgewandelt, aus dem in der Brennstoffzelle Strom gewonnen wird. Die dabei entstehende Abwärme wird zum Heizen und für Warmwasser genutzt“, erklärt Dr. Dirk Wernicke, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke. „Ähnlich wie in unserem großen GuD-Kraftwerk am Hafen werden so die Emissionen reduziert – nur eben im ganz kleinen Maßstab im Wohnhaus.“


Die Anlage ist so ausgelegt, dass sie den Grund-Strombedarf der vier Kindergartengruppen abdeckt. Der darüberhinausgehende Verbrauch wird wie gewohnt von den Stadtwerken geliefert. Die Abwärme wird gespeichert und bei Bedarf genutzt. Im Sommer zum Beispiel für das warme Wasser in den Bädern und der Küche des Kindergartens. Um Verbrauchsspitzen und den erhöhten Heizbedarf im Winter abfangen zu können, enthält die Anlage zusätzlich ein herkömmliches Brennwertgerät, das ebenfalls das Erdgas nutzt.


„Für die Stadt Münster hat das Thema Klimaschutz eine herausragende Bedeutung. Daraus resultiert auch die umweltfreundliche Energieversorgung unser städtischen Gebäude, sowie die Vielzahl der erfolgten energetischen Sanierungen“, sagt Christoph Gerdemann vom Amt für Immobilienmanagement der Stadt Münster. „Eine Möglichkeit, zukünftig weitere Reduzierungen des COAusstoßes zu erreichen, ist in dem Einsatz von gasbetriebenen Brennstoffzellen zu sehen. Bestehende Gasanschlüsse können für Brennstoffzellen genutzt werden, die erforderliche Infrastruktur ist somit vielfach bereits vorhanden. Wir freuen uns sehr, dass die Pilotanlage nun installiert ist und erhoffen uns viele Rückschlüsse für künftige Anlagen.“


Die Stadtwerke haben die Brennstoffzellenheizung Mitte Juni in Betrieb genommen. Im Probebetrieb sammeln die Stadtwerke Erkenntnisse über Emissions- und Kostenersparnisse der neuen Technik. Dafür muss sie allerdings erst einmal einige Monate laufen und auch bei niedrigen Außentemperaturen zum Heiz-Einsatz kommen.


Die Installation haben die Stadtwerke gemeinsam mit der Firma Heinze & Rincke aus Roxel durchgeführt. „Für uns ist das Pilotprojekt eine gute Möglichkeit, bereits früh Erfahrungen mit der neuen Technik zu gewinnen. Aufgrund der Förderung solcher Anlagen für Privathaushalte und Gewerbebetriebe werden wir sie in Zukunft wohl häufiger einbauen“, sagt Geschäftsführer Matthias Rincke.

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