Körperliche Einschränkungen mit allen Sinnen erleben
Körperliche Einschränkungen mit allen Sinnen erleben
Projektbetreuerin
Melanie Reger
ProjektteilnehmerInnen (17/18 Jahre, BFS/Ausbildungsvorbereitung)
Ivonne Gsödl, Merle Post, Haron Khalaf, Cihan Ucal, Cedrik Bornemann, Benjamin Hungerberg, Nico Wojceweski, Reza Hasani, Sulaiman Mogdeddi, Milad Banyameen, Mike Wortmann, Batuan Celik, Omair Jabbar, Lucca Niehues, Jeremy Strövesand, Nick Heidbüchel
Projektbeschreibung
Ein ganzes halbes Jahr lang sammelten wir, während des Differenzierungskurses „Ziemlich beste Freunde“/“Ein ganzes halbes Jahr“, wertvolle Erfahrungen im Umgang mit körperlichen Einschränkungen. Ein Leben in Abhängigkeit von anderen Menschen verbringen – für uns unvorstellbar! Eine Behinderung, die uns weiterhin Selbstständigkeit ermöglicht, mag noch verkraftbar sein – aber was passiert, wenn man nur noch den Kopf bewegen kann? In beiden genannten Romanen ereilt zwei Menschen genau dieses Schicksal. Wir haben uns gemeinsam den Film „Ziemlich beste Freunde“ angeschaut und das Leben des Protagonisten aus „Ein ganzes halbes Jahr“ betrachtet. Wir versuchten, uns in die Rolle dieser Menschen hineinzuversetzen und erfuhren den Tagesablauf eines Behinderten am eigenen Leib. Selbst der einfachste Einkauf, der kleinste Ausflug oder der Besuch unseres Kollegs stellten uns vor große Herausforderungen. Wir machten uns mit Rollstühlen vertraut und achteten auf Türen, Treppen und weitere Hindernisse, die Menschen im Rollstuhl kaum oder gar nicht bewältigen können – und davon gibt es leider immer noch viel zu viele! Außerdem fuhren wir mit den Rollstühlen in die Innenstadt von Münster und bemerkten schnell, dass nicht alle Menschen behilflich waren und wir grundsätzlich viel Aufmerksamkeit auf uns zogen, aber meist auf uns alleine gestellt waren. Wir begaben uns im Unterricht auf einen „Sinnesparcour“ und stellten alle fünf Sinne auf die Probe. Um ebenfalls körperliche Beeinträchtigungen im Alter kennenzulernen, testeten wir einen so genannten Age Explorer und besuchten die Residenz am Tibusplatz. Es war ein spannendes halbes Jahr, und die Erfahrungen haben unsere Sichtweise geändert. Es müsste viel mehr für Menschen mit körperlichen Einschränkungen gemacht werden, damit sie genauso wie wir am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.