Energiepreise

Wie entwickeln sich Energiepreise?

Der Strom- und Gaspreis setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen. In dieser Energiekrise werden die Preise vor allem von zwei Faktoren stark beeinflusst:

  1. den Energiehandelspreisen, die die Stadtwerke Münster an der Börse bezahlen, um Energie für ihre Kund_innen einzukaufen
  2. den Steuern und staatlichen Umlagen, die die Stadtwerke Münster nicht beeinflussen können und die sie in der jeweils vorgegebenen Höhe an ihre Kund_innen weitergeben

 

Um die Bürger_innen zu entlasten, hat die Bundesregierung Maßnahmen beschlossen, unter anderem die einmalige Übernahme des Dezember-Abschlags für Erdgas-Kund_innen in 2022 sowie Preisbremsen für Strom, Gas und Wärme.

Energiehandelspreise

Wir wollen unsere Kunden möglichst stabile Preise bieten und vor extremen Schwankungen am Energiemarkt schützen. Daher kalkulieren wir vor allem in den Grundversorgungstarifen langfristig. Davon profitieren unsere Kundinnen und Kunden: Unsere Gas-Grundversorgungspreise sind zwar auch gestiegen, gehören aber weiterhin zu den günstigsten in NRW.

Die Preise, die wir für den Einkauf von Gas und Strom für unsere Kundinnen und Kunden bezahlen, wirken sich nicht direkt und unmittelbar auf die Endverbraucherpreise aus, sondern immer zeitlich verzögert. In den Preis fließen sowohl noch günstige Einkaufspreise aus der Vorkrisenzeit als auch die seit Monaten sehr hohen Einkaufspreise hinein. Der Preis, den unsere Kundinnen und Kunden zahlen, ist daher ein Durchschnittspreis über einen längeren Zeitraum.

Das bedeutet einerseits, dass die Preise für Endverbraucher_innen deutlich langsamer steigen als die Einkaufs- und Börsenpreise. Andererseits bleiben die Preise auch länger höher, wenn die Einkaufspreise am Markt wieder sinken.

Steuern und staatliche Umlagen

Als Reaktion auf die Energiekrise tritt vom 1. Oktober 2022 bis zum 31. März 2024 eine Mehrwertsteuersenkung von 19 % auf 7 % für Erdgas und für Fernwärme in Kraft.

Mehrwertsteuersenkung von 19 % auf 7 % für alle Erdgasverbräuche

Vom 1. Oktober 2022 bis zum 31. März 2024 wird die Mehrwertsteuer auf Erdgas von derzeit 19 % auf 7 % gesenkt. Alle Erdgas-Kund_innen zahlen mindestens für die Monate Oktober 2022 bis März 2024 nur 7 % Mehrwertsteuer auf ihre Erdgasverbräuche.

Wir passen die Preise für alle Kund_innen automatisch an. Unsere Kund_innen müssen sich nicht aktiv darum kümmern.

Wir geben sowohl die Mehrwertsteuersenkung als auch die Speicher- und Bilanzierungsumlage vollständig an unsere Erdgas-Kund_innen und Fernwärme-Kund_innen weiter. Je nach vertraglicher Regelung geben wir die Umlage ab dem 1. Oktober bzw. 1. November 2022 weiter.

Die Mehrwertsteuersenkung passiert automatisch und alle betroffenen Privatkund_innen Sie in Ihrer Jahresrechnung nachvollziehen.

Häufige Fragen und Antworten zur aktuellen Energiepreisentwicklung

Erdgas

Die Gaspreiskommission hat zusätzliche Hilfen für einkommensschwache Haushalte über einen Härtefallfonds vorgeschlagen. 

Zwischenzeitlich hat die von der Bundesregierung eingesetzte Gaspreiskommission erste Vorschläge für die Entlastung der Bürger_innen vorgestellt, die zurzeit weiter konkretisiert werden. Sobald wir offizielle und gesicherte Informationen zu diesen Entlastunsmaßnahmen haben, können wir Aussagen dazu treffen, wie dieser Härtefallfonds funktionieren wird. 

Wenn Sie Schwierigkeiten haben, Ihre Energiekosten zu bezahlen, empfehlen wir Ihnen folgende Artikel:

Im Wesentlichen besteht der Erdgaspreis aus vier Blöcken:

  • 46 % des Erdgaspreises bestimmen Steuern und Abgaben
  • 43 % des Erdgaspreises bestimmen Gasbeschaffung und Vertrieb
  • 10 % des Erdgaspreises bestimmen regulierte Netzentgelte
  • 1 % des Erdgaspreises bestimmen Messung und Abrechnung

Insgesamt können wir also nur rund 43 % des Erdgaspreises beeinflussen. Die restlichen Bestandteile werden vom Staat festgelegt beziehungsweise reguliert.

Erdgas wird deutschlandweit vor allem deswegen teurer, weil die Börsenpreise für Erdgas enorm gestiegen sind. Die Börsenpreise reagieren auf verschiedene Marktentwicklungen – unter anderem auf die seit dem Frühsommer massiv gedrosselten Gaslieferungen aus Russland. Dieser Verknappung des Angebots steht eine hohe Nachfrage gegenüber.

Wir haben für Sie hilfreiche Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihren Erdgasverbrauch senken, ohne auf angenehme Raumtemperaturen verzichten zu müssen. Energiesparen schont nicht nur die Haushaltskasse, sondern ist auch gut für das Klima und den Ressourcenschutz.

Der Einsatz eines elektrischen Heizgerätes ist aus zwei Gründen wenig sinnvoll: Zum einen ist das Heizen mit Strom trotz der hohen Erdgaspreise teurer als mit Erdgas. Zum anderen können Heizgeräte die Stabilität des Stromnetzes gefährden, wenn sie gleichzeitig in vielen Haushalten einer Gegend eingesetzt werden. Es kann zu lokalen Stromausfällen kommen, die unsere Kolleg_innen von den Stadtnetzen erst dann beheben können, wenn die Heizgeräte wieder vom Netz genommen werden.

Die Gasversorgung in Münster und Deutschland ist auch zum Ende der Heizperiode 22/23 stabil - auch dank des sparsamen Verhaltens von verbraucherinnen und Verbrauchern. Im Fall einer bundesweiten Mangellage sind private Haushalte und soziale Dienste durch den Notfallplan Gas der Bundesregierung besonders geschützt.

Wir beschaffen die für unsere Kund_innen nötigen Energiemengen frühzeitig und umsichtig. Als Grundversorger haben wir die Aufgabe, die unterbrechungsfreie und zuverlässige Versorgung aller Haushaltskund_innen in unserem Versorgungsgebiet sicherzustellen. Daher beobachten wir das Marktgeschehen sorgfältig, um für unsere Kund_innen rechtzeitig die nötigen Energiemengen zu sichern.

In der aktuell angespannten Marktsituation haben bereits einige Anbieter mit riskanten Kurzfriststrategien Insolvenz angemeldet und Versorgungsverträge einseitig gekündigt. Wird ein Versorger insolvent, ist das besonders ärgerlich für dessen Kund_innen, die die vermeintlich günstigen Lockangebote im Nachhinein teuer bezahlen. Sie müssen sich einen anderen Versorger suchen. Ein Anbieterwechsel sollte daher gut überlegt sein. Achten Sie darauf, dass Sie einen seriösen Anbieter auswählen, der Sie sicher und langfristig versorgen kann – wie beispielsweise Ihre lokalen Stadtwerke.

Strom

Strom wird, ähnlich wie Aktien, an der Börse gehandelt. Die Leipziger Strombörse heißt European Energy Exchange (kurz: EEX); dort wird der Preis durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Seit Mitte 2021 kannte der Strompreis nur eine Richtung, nämlich nach oben. Hauptpreistreiber war der angespannte Gasmarkt. Hinzu kommen Mehrkosten durch die CO2-Bepreisung. Weitere Gründe sind die wirtschaftliche Erholung in vielen Teilen der Welt mit höherer Energienachfrage, der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland und daraus folgende Sanktionen sowie das Abschalten von Kohle- und Kernkraftwerken. 

Auch, wenn sich die extremen Marktturbulenzen ein Stück weit gelegt haben, liegen die Preise an den Märkten noch weiter über dem Niveau der Vorkrisenzeit. (Stand: April 2023)

Im Wesentlichen besteht der Strompreis aus vier Blöcken:

  • 29,6 % des Strompreises bestimmen Steuern und Abgaben
  • 49,6 % des Strompreises bestimmen Strombeschaffung und Vertrieb
  • 19,1 % des Strompreises bestimmen regulierte Netzentgelte
  • 1,7 % des Strompreises bestimmen Messung und Abrechnung

Insgesamt können wir also nur rund 49,6 % des Strompreises beeinflussen. Die restlichen Bestandteile werden vom Staat festgelegt beziehungsweise reguliert.

Der Laufzeitvertrag ist zwar teurer als in der Vergangenheit, aber angesichts der aktuellen Situation punktet er immer noch mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Festpreisverträge funktionieren nach dem Marktprinzip und schützen Sie vor allem vor nicht vorhersehbaren Preisschwankungen, die angesichts der unsicheren geopolitischen Lage nicht auszuschließen sind. Steigen die Marktpreise, profitieren Sie vom festgeschriebenen Preis. Von Entlastungen profitieren Sie ebenfalls, denn in unseren Festpreisangeboten werden wir mögliche Spielräume für Preissenkungen weitergeben. Die Abschaffung der EEG-Umlage wird daher vollumfänglich an Sie weitergegeben.

Vergleichen Sie gern unsere Gas- und Stromangebote mit denen in den einschlägigen Vergleichsportalen.

Meine Stadtwerke-Verträge

Jahresrechnung verstehen

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Der monatliche Abschlag ist eine Rate oder eine Teilzahlung für die nächste bei Ihnen anstehende Jahresrechnung. Hier erfahren Sie, wie Sie ihn anpassen können!