Wo fährt eigentlich die Betriebsfahrt hin?

Veröffentlicht von am 03.06.2015 (2 Kommentare)
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Betriebsfahrt

Verlässt ein Bus unseren Betriebshof, ist das  eine Betriebsfahrt

Wer morgens an der Bushaltestelle steht, dem werden sie schon häufiger aufgefallen sein: Busse, die keine Linie in der Zielanzeige stehen haben, dafür aber groß als Betriebsfahrt gekennzeichnet sind. Wo fahren die eigentlich hin? Und warum können die Busse mich nicht noch schnell zum Hauptbahnhof mitnehmen?

Wir sind dem auf den Grund gegangen und erklären, was es mit der Beschriftung auf sich hat.

Morgens und abends

Auch der Bordrechner zeigt „Betriebsfahrt“

Meist sind Betriebsfahrten unterwegs von oder zu unserem Betriebshof. Wenn die Busse morgens also zu ihren Starthaltestellen ausrücken, dann steht Betriebsfahrt im Display.

Nachdem die Schule angefangen hat, rücken schon einige Verstärkerfahrten wieder ein, auch als Betriebsfahrt. Und wenn wir abends vom Tages- auf Nachtnetz umstellen und viele Busse zurück ins Depot kommen, um sich dort ihrer abendlichen Wellnessbehandlung zu unterziehen, schildern die Fahrer natürlich auf Betriebsfahrt um, nachdem sie ihre Endhaltestelle erreicht haben und die letzten Fahrgäste ausgestiegen sind. Sie sind damit keine regulären Linienbusse mehr, darum darf der Fahrer auch keine Fahrgäste mitnehmen.

Der Arbeitstag eines Busfahrers der Frühschicht beginnt also als Betriebsfahrt und nachdem der Bus – von mehreren Fahrern gesteuert – teilweise bis zu 24 Stunden auf der Straße geblieben ist, endet er auch so. 

Fahrplan für Betriebsfahrten

Früh am Morgen rücken die Busse aus dem Depot aus – als Betriebsfahrt

Auch wenn die Fahrten außerhalb des normalen Fahrplans liegen, gibt es natürlich einen internen Fahrplan für Betriebsfahrten. Denn damit die erste 8 um 5.14 Uhr an der Nogatstraße in Wolbeck abfahren kann, müssen wir ja geplant haben, wann sie den Betriebshof verlassen muss (nämlich um 4.59 Uhr).

Das ist die so genannte Einsetzfahrt. Ähnliches gilt auch für die Aussetzfahrten zum Betriebshof, wo das Fahrzeug dann zum Beispiel in der Werkstatt erwartet wird. Außerdem gibt es noch Umsetzfahrten, die nötig sind, wenn ein Bus nicht von der Haltestelle starten soll, an der die letzte Fahrt geendet ist. All diese Fahrten stehen in den internen Fahrplänen der Busfahrer, auf den sogenannten Plankarten.

Dürfte der Fahrer nun unterwegs anhalten und Fahrgäste mitnehmen, würde er zu spät an seiner Einsetz-Haltestelle sein und dann gleich von Beginn an mit Verspätung fahren. Außerdem finden die Betriebsfahrten nicht entlang der regulären Linienwege statt, sondern meist auf direktem Weg zwischen Haltestelle und Betriebshof. Deswegen kann er nicht mal eben anhalten und Euch zum Bahnhof mitnehmen.

Werkstattfahrt

Eine Werkstattfahrt – hier unüblich mit komplett leerer Zielanzeige

Natürlich können Betriebsfahrten auch noch andere Zwecke haben – zum Beispiel Probefahrten unserer Werkstatt. Die erkennt man, wenn man genau hinsieht: Häufig sitzen hier Werkstattmitarbeiter in ihrem Blaumann am Steuer, keine Fahrerin oder Fahrer in Dienstkleidung.

Wo wir gerade schon bei den Zielanzeigen sind: Wenn Busse gemietet werden, zum Beispiel für eine Hochzeit oder als Shuttle zu einer großen Veranstaltung, dann darf sich der Mieter eine eigene Zielanzeige wünschen – häufig stehen dann die Namen von Braut und Bräutigam in Großbuchstaben vorn am Bus.

 

2 Kommentare

  1. Lasse humpert
    31. Januar 2018

    Hi, ich bin begeisterter Busfan von Münster würde gerne mal wissen wie es so abläuft bei der Verkehrssteuerung

    Antworten

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