Ringlinie: So viele Fahrgäste nutzen sie bereits

Veröffentlicht von am 28.01.2019 (13 Kommentare)
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Die Ringlinie 34

Mit dem großen Fahrplanwechsel 2016 kam sie endlich: die Ringlinie. Seitdem fährt die Linie 33 gegen und die Linie 34 im Uhrzeigersinn den Innenstadtring entlang. In dieser Zeit haben wir zahlreiche Erfahrungen gesammelt, diese ausgewertet und daraus Erkenntnisse gezogen, die insbesondere die Zuverlässigkeit der Busse verbessern sollen.

Daher wird sich mit dem geplanten Fahrplanwechsel an Ostern 2019 voraussichtlich etwas ändern auf der Ringlinie. Was das ist und wie viele Fahrgäste die 33 und 34 eigentlich nutzen, lest ihr hier.

Ost-West-Gefälle

Am Franziskus-Hospital nutzen 440 Fahrgäste täglich die Ringlinie

Zumindest in Teilen hat die Ringlinie die ehemaligen Linien 3 und 4 abgelöst, die Teile des Rings bedient haben – die Nummern 33 und 34 weisen noch darauf hin. Die Fahrgastzahlen haben sich durch die Änderung positiv entwickelt: mit rund 4.650 Fahrgästen an einem durchschnittlichen Werktag liegt die Ringlinie über den Zahlen der 3 und 4. Allerdings auch mit höherer Betriebsleistung, da die Ringlinie alle 15 statt alle 20 Minuten fährt. (Wie viele Fahrgäste ein Busfahrer am Tag befördert, lest ihr hier)

Insbesondere im Abschnitt Lublinring – Coesfelder Kreuz – Koldering werden die 33 und 34 bereits gut angenommen. Am Abschnitt zwischen Hansa-Berufskolleg – Hohenzollernring – Schleswiger Straße, auf dem vor der Ringlinie gar keine Stadtbusse unterwegs waren, ist noch Nachholbedarf – allerdings mit einer Ausnahme: am St.-Franziskus-Hospital wird die Ringlinie gern und viel genutzt. 

Fahrgastzahlen in der alten Linienführung an einem durchschnittlichen Werktag und wesentliche Umstiegshaltestellen (grün eingefärbt)

Am Lublinring bietet die Ringlinie den Umstieg von und nach Coerde

Eine Ringlinie wird immer auch zum Umstieg genutzt, um Fahrten durch die Innenstadt zu vermeiden. Die Fahrgastzahlen zeigen: das funktioniert. Fast jeder zweite Fahrgast ist Umsteiger in einen anderen Bus oder Zug (der Umstieg Zug – Bus heißt übrigens im ÖPNV-Fachjargon Übersteiger).

Beliebteste Haltestelle ist mit über 1.200 Nutzern pro Tag und 60 Prozent Umsteigern der Hauptbahnhof, auch an weiteren Knotenpunkten haben sich aber Umstiegsschwerpunkte gebildet. Dazu gehört der Lublinring mit Anschluss auf die 6 und 8 von Coerde sowie der 17 ins Zentrum Nord, zum Hauptbahnhof und in die Gewerbegebiete im Süden. Ebenfalls beliebt zum Umstieg: Die Dreifaltigkeitskirche mit der 9, 15 und 16 von und nach Kinderhaus und am Coesfelder Kreuz (hier lest ihr, woher dieser Haltestellenname kommt) mit ihren Verbindungen vor allem von und nach Gievenbeck. Auch am Koldering steigt ein signifikanter Teil der der Ein- und Aussteiger um, hier ebenfalls auf die 15 und 16 von und nach Mecklenbeck sowie auf die Regional- und Schnellbusse, die dort halten.

Pünktlichkeit als Problem

Hafenstraße und Hansaring umfahren die Ringbusse künftig

Dass die Fahrgäste die Ringlinie so rege nutzen, ist erfreulich – insbesondere weil die Busse leider vor allem im Winter-Halbjahr mit teils hohen Verspätungen zu kämpfen haben. Grund für die Verspätungen ist vor allem der starke Verkehr auf dem Ring im morgendlichen Berufsverkehr. Die Ringbusse fahren fast durchgehend, ohne eine Endhaltestelle, an der sie stehen bleiben, um diese Verspätungen wieder aufzuholen. Klar, zwischendurch zu stoppen und zehn Minuten zu warten, wäre für alle Fahrgäste, die im Bus sitzen, wenig praktikabel. So ziehen sich die Verspätungen häufig durch den Tag. Bei normalen Linien liegen die Endhaltestellen meist in den Stadttteilen, in die die Fahrgäste auch fahren möchten – da steigen sie ohnehin dort aus.

Die Verkehrsmeister in der Leitstelle können bei Verspätungen zwar punktuell eingreifen und einen Bus von der Linie nehmen, das geht allerdings erst, wenn die Verspätungen bereits da sind.

Unter den Brücken ist häufig Stop-and-Go angesagt

Darum knabbern wir nun ein kleines Stück vom Ring ab. Ab dem Fahrplanwechsel zu Ostern führen wir die Busse zwischen Hansa-Berufskolleg und Hauptbahnhof über die Wolbecker Straße. Das hat gleich zwei Vorteile: Der besonders stauanfällige Abschnitt am Hansaring und der Hafenstraße wird umfahren und am Hauptbahnhof werden die Spitzkehren mit Stopps auf beiden Straßenseiten vermieden. Dann hält die Linie 33 nur noch auf der Seite des Bahnhofs an Bussteig B3 und die 34 nur noch gegenüber an C3. 

Allerdings stehen die Änderungen noch unter Vorbehalt, sie müssen nämlich von Bezirksvertretung und Rat beschlossen werden. Alle Änderungen findet ihr auf unserer Homepage

13 Kommentare

  1. Peter Christ
    9. Mai 2019

    Hallo,

    sehr schade, dass es die 33/34 im Bereich Hafen nicht mehr gibt. Das war eine gute Verbindung des stark frequentierten Hafenviertels und bspw. des Nordparks. Als Anwohner im Hafenviertel lohnt sich der der Weg zur Bahnhofs Westseite nicht, um diese Ziele „auf der anderen Seite der Stadt“ schnell zu erreichen. Auch der Umstieg macht für dieser Strecke keinen Sinn.

    Die Anbindung an die Ausfahrtsstraßen war gut abgedeckt, insb. für Berufspendler des Hafenviertels.

    Die Verspätungen im Berufsverkehr an der Haltstelle Hansaring habe ich gerne in Kauf genommen.

    Schade.

    Gruß

    P. Christ

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  2. Konrad Konerding
    26. März 2019

    Wie wäre es mal mit dem Aufstellen neuer Wartehäuschen an den Haltestellen, die bei der Einrichtung der Ringlinie von nunmehr 3 Jahren neu dazugekommen sind?
    So zum Beispiel am Coesfelder Kreuz C für die Einsteiger in die 34 am Mathe-Hochhaus / Seminarraumzentrum der Uni.
    Auch wir Ringlinienbenutzer wollen beim Warten auf den Bus ungern im Regen stehen.

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    • Florian Adler
      28. März 2019

      Hallo Konrad Konerding,

      die Geschichte mit den Wartehäuschen ist immer etwas vertrackt. Auch wenn es unsere Busse und Linien sind, können wir den den Haltestellen nur bedingt mitreden. Denn die gehören zur so genannten Stadtmöblierung, deren Bau und Betrieb die Stadt Münster an die Firma Wall vergeben hat. Ich habe das Thema noch einmal bei unserer Fachfrau platziert. Mehr als noch einmal ansprechen können wir das Thema aber leider nicht.

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  3. René Werner
    11. Februar 2019

    Die jetzt für April geplante Änderung der Linienführung für die 33/34 ist richtig, allerdings war sie zu erwarten. Schon bei ihrer Einrichtung habe ich mir die Frage gestellt, wieso gerade diese LInien pünktlicher sein soll, als es die 14 je gewesen ist? Die Linienwege beinhalten so ziemlich alle kritischen Verkehrsknotenpunkte in MS und sind damit natürlich anfällig für Verspätungen – und das bei einem Ringverkehr ohne Pufferzeiten an einer Endhaltestelle. Gleichwohl: richtige Entscheidung.
    Aber es bleibt ein Ärgernis: nach wie vor kann der Fahrgast an den Haltestellen nicht erkennen, welche Fahrt über den Hauptbahnhof hinaus weiter geht, Die Fahrpläne suggerieren, dass alle Fahrten am Hauptbahnhof enden. Und eine weitere Bitte: auch mit dem neuen Fahrplan wird es zu Verspätungen kommen, aber dann muss es doch möglich sein, einzelnen Fahrten/Busse herauszunehmen bzw. abzukürzen. Meine persönliche Highlights auf der 33 sind: 30 Minuten kein einziger Bus, dann innerhalb von 4 Minuten 5 Busse ab Kolde-Ring Richtung Bahnhof. Das muss sich doch besser regeln lassen…
    Und noch eine weitere Bitte: an den Haltestelleninformationssäulen sollte min. am HBF der Hinweis erscheinen, dass bei vielen Regionalbussen dort nur die Fahrplan-Abfahrtszeit angezeigt wird, aber nicht die tatsächliche (dynamische) Abfahrtszeit. Ohne diesen Hinweis erreichen diese Säulen das genaue Gegenteil: Sie desinformieren den Fahrgast, der sich bei Erreichen der Abfahrtszeit (z.B. S75) wundert, das die Fahrt dann von der Anzeigentafel verschwindet, obwohl der Bus noch gar nicht da war.

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    • Florian Adler
      12. Februar 2019

      Hallo René,

      in Zukunft sollten alle Ringbusse über Hauptbahnhof hinaus fahren, da die Verstärker im Berufsverkehr wegfallen – sie wurden einfach nicht genug genutzt. Die Leitstelle hat schon immer eingegriffen, wenn Busse aufgelaufen sind. Solange Fahrgäste im Bus sind, kann er allerdings nicht von der Linie genommen werden. Es gab und gibt aber auch immer wieder Situationen, in denen das aktuell nicht möglich ist, weil der Verkehrsmeister an anderer Stelle akut etwas regeln muss (Streckensperrung einrichten zum Beispiel). Das geht dann vor, weil andere Busse sonst in die Sperrung fahren und feststecken. Dass mehrere Busse auflaufen, sollte also die Ausnahme bleiben.

      Der Unterschied, ob Fahrplanzeit oder Echtzeit ist auf den FIS-Anzeigen ja erkennbar durch „Uhrzeit“ bzw. „Minute“. Für einen weiteren Hinweis ist auf den Säulen schlicht kein Platz (den Lauftext permanent damit zu belegen ist keine so gute Idee, weil er dann bei Störungen nicht mehr wahrgenommen wird). Sinnvoll wäre es, wenn die Regionalbus-Unternehmen Echtzeit-Informationen zuliefern würden, damit die auch angezeigt werden können.

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  4. Matthias K.
    7. Februar 2019

    LEIDER sollen die Linie 5 und die N85 ab den Osterferien nicht mehr durch das Kiepenkerl4tel und das Kuhviertel fahren, sondern nur am Rande daran vorbei.

    Während der private Pkw-Verkehr weiterhin dort fahren kann, soll der öffentliche Busverkehr an dieser Stelle also nun verbannt werden?

    Gerade abends – wenn am Rosenplatz ein geringeres Verkehrsaufkommen herrscht – holt die N85 die Menschen dort ab, wo sie sich befinden – in der Altstadt.

    Die Haltestellen

    • Spiekerhof
    • Kuhviertel
    • Überwasserstr. (ist im Herbst 2014 erst barierefrei ausgebaut worden!)

    https://www.muenster.de/stadt/presseservice/pressemeldungen/web/frontend/show/890895

    werden dann überhaupt nicht mehr angefahren?

    WENIG kundenfreundlich denke ich.

    Diese Entscheidung, besonders bzgl. der N85, sollten sie nochmals überdenken.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Matthias K.

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  5. Karin vanHaltern
    31. Januar 2019

    Hallo,
    die Änderung der Linienführung der Ringlinien, weil auf dem Hansaring immer wieder Verspätungen entstehen, finde ich ziemlich unüberlegt, denn damit verlagern Sie
    die Verspätungen auf die Linie 14, die demnächst dort fahren soll.
    Das gab es schon vor längere Zeit mal. Damals hatte die Linie 14 regelmäßig Verspätung, wo ist da der Unterschied? Zwar hat die 14 an den Endpunkten die Möglichkeit die Zeit auszugleichen, aber dazwischen bleibt die Verspätung.
    Kann man die Ringlinien nicht in bestimmtem Zeitabstand, z.B. alle 5 oder 10 Minuten, wie eine Endlosschleife fahren lassen? Damit hätten sie so gut wie keine Verspätungen.
    Die Änderung sollte nochmals überdacht werden.

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    • Florian Adler
      1. Februar 2019

      Die 14 hat an den Endhaltestellen tatsächlich bessere Möglichkeit, Verspätungen auszugleichen. Hinzu kommt, dass die Ringlinie heute jeweils zwei Stichfahrten zum Bahnhof von der Von-Steuben-Straße aus machen muss. Das ist bei der 14 auch etwas besser. Alle 10 Minuten in Endloschleife fahren die Ringbusse ja heute schon morgens und nachmittags. Das ändert leider nichts daran, dass sie im Stau stehen und regelmäßig zwei Busse direkt hintereinander fahren. Dann entstehen auch in so enger Besetzung größere Lücken. Mehr Busse lösen das Problem also nicht. Das kann nur bessere Infrastruktur, mit der die Busse weniger im Stau stehen. Hinzu kommt, dass diese Busse morgens und nachmittags auch am schlechtesten ausgelastet sind.

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  6. Andi
    29. Januar 2019

    Es ist wirklich unfassbar, wie man hier immer wieder versucht, die Fahrgäste für dumm zu verkaufen – und das ist noch nett ausgedrückt. Was haben wir hier im Blog nicht schon alles zu lesen bekommen: Man nimmt seitens Stadtwerken Kritik sehr ernst, hat immer ein offenes Ohr für seine Kunden und ist natürlich immer bemüht, die Situation zu verbessern. SEIT JAHREN ist außer permanenten warmen Worten und dauerhaften Beschwichtigungen nichts passiert, was die Zuverlässigkeit des völlig maroden ÖPNV in der Stadt in irgendeiner Form verbessert hätte. Die Verspätungen (auf der Ringlinie kommen ja gerne mal schnell bis zu 45 Minuten zusammen) sind unerträglich und dagegen soll also nun eine Verlagerung des Linienwegs vom vollen Ring auf die volle Wolbecker Straße helfen!? Warum belügt man seine Kunden seit Jahren in unsäglich dreister Weise, wenn es um die Ursachen der Unpünktlichkeit geht und erhöht parallel dazu noch frech die Preise für die Abokarten? Es wäre doch zumindest eine Form des Anstands zu sagen: Es tut uns leid, sowohl die Verwaltung als auch die Politik haben kein Interesse daran, den ÖPNV schnell und attraktiv zu machen, weil dies zu Nachteilen für den motorisierten Individualverkehr führen könnte und vielleicht auch noch Geld kostet. Dann ist die Situation zwar nicht besser aber es wäre wenigstens ehrlich. So aber bekommen wir in schöner Regelmäßigkeit die unverschämtesten Unwahrheiten präsentiert, die in einem Scheinaktionismus für schnellere Busse münden. Als gesund denkender Mensch kommt man schon mit wenig Ortskenntnissen und logischen Schlussfolgerungen zu dem Ergebnis, dass sich OHNE INFRASTRUKTUR für die Busse an der Situation nichts ändern wird: nicht mit weiteren 4-türigen Bussen, die das Einsteigen beschleunigen, nicht mit e-Tickets und zusätzlichen Automaten an Haltestellen, die den Ticketkauf beschleunigen und auch nicht durch das sinnlose Hin- und Herverlegen der Linienwege von einem Stau in den Nächsten. Bitte bitte: geben Sie das doch wenigstens zu und seien Sie doch nur ein einziges Mal ehrlich. Vielleicht danken es Ihnen die Fahrgäste sogar, weil sie dann das Gefühl haben, nicht immer mit denselben Floskeln abgespeist, sondern tatsächlich mal ernst genommen zu werden?!

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    • Christian
      9. April 2019

      Was sollen die Stadtwerke denn machen? Eigenhändig Busspuren auf den Straßen einzeichnen? Fahrverbote für den Autoverkehr verhängen? Das kann nur die Stadt Münster! An die sollten Sie also die Beschwerden richten.

      Und fragen Sie auch gleich mal nach, warum man jahrelang untätig bei der Ausweisung von Bauland war, wodurch die Preise explodiert sind. Die Familien wurden erst aus der Stadt vertrieben, verstopfen nun als Pendler die Straßen und verlangsamen die Busse.

      Die Verantwortlichen sitzen nicht am Hafenplatz, sondern im Stadthaus!

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      • Andi
        24. April 2019

        Lieber Christian,
        vielen Dank für die freundliche Belehrung über die Zuständigkeiten zur Verkehrsplanung in Münster. Wenn Sie meinen Blogeintrag sinnentnehmend gelesen haben, haben Sie sicherlich festgestellt, dass ich von den Stadtwerken weder verlange, Busspuren auf die Straßen zu malen noch Fahrverbote für den motorisierten Individualverkehr zu verhängen. Vielmehr geht es mir um die ehrliche Kommunikation mit den Kunden, anstelle floskelhafter Antworten auf berechtigte Beschwerden, die zu Haufe im BLOG zu finden sind. Es ist meines Erachtens nach eine Form des Anstands im Umgang miteinander, Dinge nicht pausenlos schönzureden, die nicht schönzureden sind, sondern hierzu angemessen Stellung zu beziehen. Und die Liste mit Dingen, die hier schöngeredet werden ist lang:

        – Münster hat die zufriedensten Fahrgäste
        – Busse mit vier Türen sollen Verspätungen minimieren
        – Die Einführung von e-Tickets sollen zu weniger Verspätungen führen
        – Die Einführung der Ringlinie soll für weniger Verspätungen sorgen
        – Die Verlagerung von Linienwegen soll zu weniger Verspätungen führen

        Ehrlich wäre es dagegen zu sagen: Keine der im BLOG angepriesenen Maßnahmen sorgt für weniger Verspätungen, sondern einzig und allein eine bessere Infrastruktur (ein kleiner Lichtblick ist hier vielleicht der folgende Satz von Herrn Adler: „Mehr Busse lösen das Problem also nicht. Das kann nur bessere Infrastruktur, mit der die Busse weniger im Stau stehen.“). Und darüber hinaus wäre es ehrlich zu sagen, dass man seitens Stadt und Stadtwerken gar kein Interesse an Verbesserungen für seine Fahrgäste hat, zumindest dann nicht, wenn sie sich nachteilig auf den Autoverkehr auswirken. Wozu auch?! Man braucht ja schließlich keine Konkurrenz zu fürchten. Jede Fahrpreiserhöhung wird umgesetzt, unabhängig von der Qualität der erbrachten Leistungen. Mangelndes Interesse an Verbesserungen hat man mir sehr deutlich zurückgemeldet als ich kurz nach dem Amtsantritt von OB Markus Lewe einen Brief mit einer Vielzahl von Anregungen zur Beschleunigung des ÖPNV an ihn geschrieben habe, da er direkt nach seiner Wahl vom „Rathaus der offenen Türen“ gesprochen und die Bürger zum Dialog eingeladen hatte. Als Reaktion auf mein Schreiben durfte ich mich geschlagene 90 Minuten von 4 Mitarbeitern der Stadt und der Stadtwerke darüber aufklären lassen, dass meine Vorschläge zwar gut gemeint seien und ich im Grunde auch Recht hätte, man aber leider so gar nichts machen kann. Ausnahmslos jeder Vorschlag wurde mit den Worten honoriert: „Da können wir wohl nichts machen.“ Übersetzt hieß das: „Da wollen wir wohl lieber nichts machen.“ Und die Rolle der Stadtwerke? Seitens der Stadtwerke-Vertreter zeigte man sich in besagtem Gespräch erstaunlich einig mit der Vorgehensweise der Stadt. Egal ob es die Mehrkosten für verspätete Busse waren, die desolate Situation der Busfahrer, die an den Endhaltestellen vielfach um ihre Pausen gebracht werden oder die Unzufriedenheit über verpasste Anschlüsse – die Stadtwerkevertreter schien das wenig zu jucken. Und hier kommen wir wieder zum von mir kritisierten Punkt: Wäre es in dem Gespräch so schwierig gewesen, als Unternehmen die Interessen seiner Kunden und seiner Beschäftigten angemessen und ehrlich zu vertreten? Dem Gesprächsverlauf zu urteilen: leider ja! Eine gute Atmosphäre zwischen Stadt und Stadtwerken wiegt wohl deutlich höher als das Wohl der Allgemeinheit, der man sich eigentlich verpflichtet fühlen müsste und von der man schlussendlich bezahlt wird. Die Kunden müssen also weiterhin mit unsagbar schlechten Leistungen leben, dafür aber gerne mehr bezahlen, die Fahrer müssen die Unzufriedenheit ausbaden und haben bei eingehenden Beschwerden Einbußen bei Zulagen hinzunehmen. Dafür zeigt man sich seitens Stadt und Stadtwerken geschlossen und zufrieden mit all dem, was in den letzten Jahren versäumt wurde und erwidert unzufriedenen Bürgern der Stadt: Es läuft wunderbar, wir haben die zufriedensten Fahrgäste, man bedauert die gelegentlich geäußerte Unzufriedenheit zutiefst und gelobt Besserung.

        Somit bleibt festzuhalten: die Verantwortlichen sitzen im Stadthaus, die Blender und Schönredner am Hafenplatz.

        Antworten
  7. Jürgen
    29. Januar 2019

    Das Angebot und Ausprobieren neuer Buslinien finde gut.
    Auch so etwas wie eine neue Stadtteilverbindung zwischen Albachten und Roxel.

    Ich glaube, das würde auch anderen Stadtviertel gutstehen.
    Ich würde mir eine Linie zwischen Mauritz-Ost (Mondstr/Wolbecker Str) und Mecklenbeck wünschen, direkt über die Umgebungsstraße. Oder weiter gefaßt:
    Wolbeck-MauritzOst-Umgebungsstraße-Aaseestadt/Weseler Str-Mecklenbeck-DIngenbänger Weg-Sentrup-Ring-UKM …

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  8. Dietmar Klaus
    28. Januar 2019

    Hallo,
    ich nutze meistens die 15/16 vom Cheruskerring zum HBF und zurück. Diese Linien kommen aus Kinderhaus zum HBf (und weiter). Beide Linien sind meistens schon gut mit Fahrgästen belegt. Ich glaube auch nicht, dass Fahrgäste aus Kinderhaus an der Dreifaltigkeitskirche in die Ringlinie zum HBF umsteigen. Den häufigsten Fahrgastwechsel erlebe ich am Bült und am HBF. Sonst steigen fast nur Fahrgäste zu.
    Somit bringt die Ringlinie z.B. keine Entlastung für die gut genutzte 15/16 durch das Kreuzviertel. mit der 3/4 war ich auch schnell am HBF, da die Gartenstr. befahren wurde. Jetzt über die Ringe ist die Fahrzeit zum HBF mit 33/34 (+ Verspätung) einfach nur „unterirdisch“.

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