Kleinbusse im Linieneinsatz: Von G und Z bis 18 und 19

Veröffentlicht von am 03.11.2016 (9 Kommentare)
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In Münster wieder im Einsatz: Kleinbusse

Schon gesehen? Seit dem Fahrplanwechsel fahren zwei neue, kleine und irgendwie süße Kleinbusse durch Münsters Süden und Norden. Das sind die Linien 18 und 19. Auch wenn der Anblick für viele Münsteraner neu ist, sind es nicht die ersten Kleinbusse, die wir einsetzen. In den 90er Jahren gab es schon einige „Buchstabenlinien“.

Ein Blick in die Geschichte und auf die neuen Kleinbusse.

Buchstaben statt Zahlen

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Der Midibus K war am Uniklinikum unterwegs

1, 2, 3 oder 14, 15, 16: In Münster hat jede Buslinie ihre Nummer. Das änderte sich 1993, als plötzlich die Linie K durch Münster fuhr. Statt den gewohnten Solobussen mit 12 Metern oder den Gelenkzügen mit 18 Metern Länge war damit ein so genannter Midibus unterwegs. Der sah ein wenig aus, als wäre ein Solobus zu heiß gewaschen worden, denn alles war etwas kleiner. Statt 2,88 Meter Höhe kam er nur auf 2,75 Meter und in der Länge auf knapp über 9 Meter. Rund 50 Passagiere finden ihren Platz. Eingeführt wurde die Linie, um die verschiedenen Gebäude und Stationen der Uniklinik miteinander zu verbinden. Von der Klinik hat sie auch die Bezeichnung „K“ übernommen.

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Die Linie Z fuhr vom Zentrum Nord zum Bröderichweg

Von der Domagkstraße aus wurde das ganze Areal samt den Bettentürmen erschlossen. Allerdings entsprachen die Fahrgastzahlen leider nicht den Erwartungen, so dass die Linie bald wieder eingestellt wurde. Der Bus wurde noch bis 1997 eingesetzt, unter anderem auf der Linie 17 zum Krögerweg, wie dieses Bild von MS Bus zeigt. 1995 kamen dann die Linien G und Z ins Netz, die mit Kleinbussen nach „G“elmer fuhren bzw. eine „Z“ubringerlinie von den Firmen am Bröderichweg zum neuen Haltepunkt „Z“entrum Nord bildete.

Übrigens: Das Gewerbegebiet am Krögerweg sowie der Bahnhof am Zentrum Nord und der Bröderichweg werden inzwischen von einer Linie bedient – die 17 fährt allerdings nicht mehr mit Klein-, sondern mit Gelenkbussen.

Neue Kleinbusse für die Stadtteile

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Die Kleinbusse verbinden Stadtteile

Seit Oktober fahren nun wieder Kleinbusse durch Münster und verbinden – wie schon ihre Vorgänger – Stadtteile miteinander. Genau wie große Busse bieten sie einen Niederflur-Einstieg, Klapprampe und Platz für einen Rollstuhl oder Kinderwagen. Auch E-Ticket-Leser, Ticketdrucker und Infomonitore sind an Bord. Etwa 20 Fahrgäste können sie transportieren.

Die neue Linie 18 zwischen Hiltrup und Wolbeck war bisher eine Taxibus-Verbindung. Sie ist also nur auf Vorbestellung gefahren. Da dies zwischen den Stadtteilen rege genutzt wurde, haben wir ihr ein Upgrade zur Kleinbuslinie verpasst. Für die Fahrgäste ist das bequemer, weil sie auch spontan genutzt werden kann. Sie bindet nun das Wohngebiet Am Borggarten an und fährt durch Wolbeck über Hiltruper Straße und Osttor nach Hiltrup, wo sie mit dem Hallenbad, Zum Roten Berge und dem Gewerbegebiet Hansestraße auch neue Bereiche bedient. Somit erhält Wolbeck auch eine direkte Anbindung an die Banhstrecke Münster – Hamm, was besonders für Pendler praktisch ist.

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Auch für einen Kinderwagen ist Platz im Bus

Auch auf der Linie 19, die zwischen Sprakel, Kinderhaus und Coerde verkehrt, wurden zum Fahrplanwechsel Kleinbusse eingesetzt. Dass die Busse auch heute noch – wie schon vor 20 Jahren bei der Linie 17 – wachsen können, zeigt dieses Beispiel: Da die Nachfrage auf der Linie schnell gewachsen ist, fährt dort inzwischen ein normaler Solobus, und das sogar bis nach Handorf! 

Ähnliches gilt auch für die 18: Nicht nur fährt dort inzwischen auch ein Solobus, die Linie ist längst über Amelsbüren bis zum Alexianer-Campus verlängert. 

9 Kommentare

  1. Marvin korkez
    17. Dezember 2016

    Hallo,

    1)Und zwar würde ich gerne wissen, ob ein Umstieg auf einen „normalen“ Bus bzw. Kleinbus auch auf für die Linie 18 in Erwägung käme
    2) hat die Linie 18 viele Fahrgastnachfragen, sodass für 2017 eine Fahrplan Verdichtung in Frage käme ?
    3) wird sich der fahrplan für 2017 ändern?

    MfG
    Marvin Korkez

    Antworten
    • Simon Sanchez Real
      22. Dezember 2016

      Hallo Marvin,

      1) Wir müssen mal beobachten, wie die neue Linie 18 von unseren Fahrgästen nachgefragt wird. Wenn die Fahrgastnachfrage groß genug ist, kommt natürlich auch der Umstieg auf einen „normalen“ Bus in Frage. Im Moment ist aber noch nichts geplan
      2) Hier passt eigentlich die gleiche Antwort 🙂 Ein dichterer Takt ist natürlich immer wünschenswert, kollidiert aber im Moment auch mit wirtschaftlichen Erwägungen, weil die Linie dafür noch nicht genug nachgefragt wird. Mal schauen, was die Zukunft bringt.
      3) Der Fahrplan wird im nächsten Jahr bei einem kleinen Fahrplanwechsel an der einen oder anderen Stelle leicht angepasst. Da fließen unsere ersten Erfahrungen mit dem neuen Fahrplan seit Oktober 2016 ein. Wie die Änderungen aussehen, können wir im Moment noch nicht sagen, weil die Kollegen noch mitten in der Planung stecken.

      Ich hoffe, das beantwortet deine Fragen. Sonst melde dich gerne nochmal.

      Viele Grüße und schöne Feiertage

      Antworten
      • Marvin korkez
        13. Mai 2017

        Sehr geehrter Herr sancez-real,
        Die Linie 18 ist jetzt auf einen „richtigen“ Bus umgestiegen, jedoch
        1) wann ändert sich was Am Fahrplan ? Stündlich Abfahrten der Linie sind einfach zu wenig… Außerdem fährt der Bus samstags und sonntags nicht.
        Auch die Fahrt über Hülsebrockstr, von-flotow-straße etc. Sind zeitaufwendig und werden von den Fahrgästen auch nicht stark benutzt.
        2) haben Sie schon ein Datum ( wenn ja, welches?)oder eine Datei wo ich mir den zukünftigen Fahrplan anschauen könnte?

        Schönen Samstag und liebe Grüße.

        Antworten
        • Florian Adler
          17. Mai 2017

          Hallo Marvin,

          ob die 18 später auch häufiger fährt, ist noch nicht entschieden und hängt ganz entscheidend von der Fahrgastnachfrage ab. Wird die Linie gut angenommen, kann sie in Zukunft auch verstärkt werden (sowohl im Takt als auch mit Fahrten am Wochenende). Ein Datum (und damit auch einen Fahrplan) gibt es aber noch nicht.

          Viele Grüße!

          Antworten
  2. Miriam
    3. November 2016

    Die Verbindung würde ich mir zwischen Albachten und Roxel wünschen. Im Moment fährt hier nur eine Taxibusverbindung mit ungünstigen Abfahrzeiten und schrecklichem Fahrstil. Daher ist die Verbindung unbrauchbar und wird nicht genutzt.

    Antworten
    • Florian Adler
      3. November 2016

      Hallo Miriam,

      inwiefern sind die Abfahrtszeiten denn ungünstig? Auf den Fahrstil des Taxifahrers haben wir wenig Einfluss, wenn wir Fahrtdaten unter http://www.stadtwerke-muenster.de/lob-tadel-busverkehr bekommen, merken wir das aber gegenüber der Taxizentrale an. Da aber in der Regel unterschiedliche Taxis die Fahrt übernehmen, sollte man das nicht verallgemeinern.

      Bei der 18 war es so, dass der Taxibus viel genutzt wurde – der Bedarf also da war. Daher können wir nur alle ermuntern, die die Strecke fahren, den Taxibus bei Bedarf zu nutzen. Wird er nicht genutzt, ist es auch weniger wahrscheinlich, dass dort ein fester Bus eingesetzt wird.

      Antworten
      • Miriam
        3. November 2016

        Ich befürchte auch, dass das ein Selbstläufer ist. Trotzdem kann ich meine Kinder schlecht z.B. für Kinderkurse/Veranstaltungen/zum Kinderarzt in den Nachbarstadtteil schicken, wenn ein Taxi nur stündlich fährt. Kindersitze sind in Taxen oft nicht vorhanden.

        Sich bei der Taxizentrale zu beschweren, ist sinnlos. Zumindest mir als Privatperson antworten die nicht einmal. Die Taxifahrer sind selber oft nur begrenzt erfreut, wenn sie eine Stadtwerkefahrt übernehmen, wobei z.B. Roxel-Albachten angeblich noch halbwegs lohnenswert sein soll wirtschaftlich. Ich fühle mich immer als Bittsteller, wenn ich den Taxibus rufe.
        Auch ist es mir schon passiert, dass mein Linienbus, der mich bis zur Taxihaltestelle fährt, verspätet war. Oder das es beim Kinderarzt doch 5 min länger gedauert hat, als man sich das erhofft hat. Dann steht man ganz dumm da, wenn man eine Stunde auf das nächste Taxi warten muss, denn die Taxifahrer warten natürlich nicht.

        Daher habe ich mir die Nutzung des Taxibusses abgewöhnt und nutze nach Möglichkeit doch wieder mein Auto oder wir nutzen Angebote in Roxel gar nicht erst. Ich finde das schade, kann aber meinem Sohn auch nicht immer wieder zumuten dann 45 min auf den Taxibus zu warten, wenn wir beim Kinderarzt waren. Gerade im Winter ist es dann doch kalt an den Haltestellen.

        In Albachten kommt man ohne Auto insgesamt doch schlecht aus, weil die Anbindung an Roxel, Gievenbeck, Havixbeck und Nottuln z.B. für mich noch unbefriedigend ist und ich da aber regelmässig hin muss.

        Umgekehrt muss natürlich auch der öffentliche Nahverkehr wirtschaftlich arbeiten! Aber so ist das eben tlw. ein ungünstiger Prozess von beiden Seiten her. Denn ich kann mich auf einen stündlichen Taxibus nicht annähernd genug verlassen, um ihn wirklich zu nutzen.

        Das soll gar nicht so kritisch rüberkommen! Ich bin da nur in relativ resignierter Stimmung, weil für uns eine vernünftige Verbindung nach Roxel super wäre. Die Mehrheit der Albachtener scheint das aber eher nicht in Frage zu stellen, dass man eben ein Auto braucht. Was soll man da machen?

        Antworten
        • Florian Adler
          4. November 2016

          Hallo Miriam,

          auch die Linie 18 fährt nur stündlich. Ein dichterer Takt wäre natürlich immer wünschenswert kollidiert dann aber tatsächlich auch mit wirtschaftlichen Erwägungen. Wenn es Probleme mit dem Fahrer eines Taxibusses gibt (den Kunden als Bittsteller darstehen zu lassen geht natürlich nicht) wie gesagt gern bei uns melden und Nummernschild oder Konzessionsnummer aufschreiben. Wir sprechen dann mit der Taxizentrale.

          Antworten
  3. Jan
    3. November 2016

    Wirklich süß. Bin in den Herbstferien in Travemünde seit langem mal wieder mit einem Midibus gefahren 😀

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