Kinderstimmen im Bus

Veröffentlicht von am 29.04.2015 (13 Kommentare)
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Einsprechen Haltestellen

Emili und Maximilian vor dem Mikro

Wer in den nächsten Tagen mit dem Bus durch Münster fährt, wird bei einigen Haltestellenansagen sicher zweimal hinhören. Denn die klingen plötzlich ganz anders. Insgesamt 17 Haltestellennamen nämlich haben Emili und Maximilian neu eingesprochen, die beiden Gewinner des Vorlesewettbewerbs der Schulen in Münster. Darunter befinden sich zum Beispiel zentrale Innenstadthaltestellen wie Bült, Domplatz und Aegidiimarkt, aber auch die Bahnhöfe in Albachten, Hiltrup und Sprakel. Der Vorschlag dazu kam von einem Fahrgast, wir fanden ihn gut und die Organisatoren des Wettbewerbs haben auch gern mitgemacht. Also haben wir alles auf den Weg und nun in den Bus gebracht. Wie sich das anhört, könnt ihr hier hören:


Natürlich darf auch die berühmteste Ansage nicht fehlen: „Hauptbahnhof – Tickets und Tipps für Bus und Bahn erhalten Sie zu den üblichen Geschäftszeiten bei mobilé, Bussteig C2“. Zu hören sein werden die besonderen Ansagen bis zum Ende der Sommerferien.

Wichtig für Barrierefreiheit

Worauf kommt es aber eigentlich an bei der perfekten Haltestellenansage? Wichtig sind vor allem eine super-deutliche Aussprache und die richtige Betonung. Denn wer sich in Münster nicht auskennt, muss die Ansagen einfach verstehen. Blinde Menschen müssen sich sogar völlig darauf verlassen können, denn sie können die Haltestellenanzeige auf dem TFT ja nicht sehen. Daher sind die Ansagen ein wichtiger Teil der Barrierefreiheit im Bus. Das war für Emili und Maximilian aber kein Problem. In nur einer Stunde haben sie in den Osterferien alle 17 Haltestellennamen ins Mikro gesprochen.

Schon gewusst? Auch sonst spricht die Haltestellen in Münster kein Computer (mit Namen wie Aegidiimarkt kommen die Text-to-Speech-Systeme auch heute noch nicht richtig klar). Die Stimme, die jeder Fahrgast im Ohr hat, stammt von Helga Bayertz, die vor einigen Jahren alle 600 Haltestellennamen professionell eingesprochen hat. Dafür haben wir sie einige Stunden in ein Tonstudio gesetzt und jede einzelne Haltestelle – von 08-Stadion auf der Linie 14 bis Zur Walbeke der N82 – aufsagen lassen. Helga Bayertz ist aber nicht nur in Münster zu hören, sondern auch in vielen anderen Städten, unter anderem in Berlin, wo ihre Karriere als Haltestellenansagerin begann. Ein lesenswerter Artikel über sie ist kürzlich in der Berliner Zeitung erschienen. Am allerwichtigsten, sagt sie darin, „ist, dass man den Leuten nicht auf den Wecker geht. Schließlich hören sie die Ansagen jeden Tag, auf dem Weg zur Arbeit, nach Hause. Jeden Tag.“ Ich finde: Das gelingt ihr sehr gut!

Aber was machen wir eigentlich, wenn neue Haltestellen in Münster dazukommen – wie beispielsweise aktuell der Franz-Berding-Weg auf der Linie 5 in Hiltrup? Dafür haben wir eine Kollegin gefunden, die zwar keine Radioausbildung hat, aber auch so mit einer sehr schönen Stimme glänzen kann, wie wir finden. Genau wie Emili und Maximilian in den Sommerferien setzt die sich dann vor’s Mikro und spricht – deutlich, richtig betont und freundlich.

13 Kommentare

  1. René Werner
    4. September 2015

    Schoen waere es wenn die Stadtwerke mal darüber nachdenken wuerden, anderssprachige Ansagen einzusetzen fuer bestimmte Haltestellen (z.b. In türkisch als Hinweis fuer das Generalkonsulat an der Haltestelle Lotharingerstr.
    Auch ein in Türkisch angebrachter Hinweis an den Haltestellen am HBF zur Erreichbarkeit des Konsulats waere gut. Dazu auch eine bessere Kennzeichnung des Bussteigs B3 als Einstieg Richtung FMO wie in anderen Städten üblich

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    • Florian Adler
      7. September 2015

      Hallo René,

      wir haben uns bewusst entschieden, keine zusätzlichen Durchsagen neben dem Haltestellennamen abzuspielen (von der mobilé-Durchsage mal abgesehen). Grund dafür: Menschen, die nicht gut hören können, sollen sich darauf verlassen können, dass eine Durchsage den nächsten Stop ankündigt. Die Idee mit den Hinweisen am Hbf gebe ich gern an die Kollegen aus dem Verkehrsmarketing weiter. Die können dann mal gucken, ob und wie das umsetzbar ist, ohne die Mehrzahl der Kunden durch zu viele Hinweise zu irritieren.

      Viele Grüße

      Florian

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  2. Tamara
    8. Juni 2015

    Ich finde diese stimmen echt nervig. Vor allem wenn ich dann grade feierabend habe und jeden tag kinder dan auch im laden höre. Und dann auch noch im bus nein danke. Ist am anfang echt lustig gewesen aber jetzt ist es nur noch nervig.

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  3. Daniel
    4. Juni 2015

    Jan Josef Liefers hat dafür eine super Stimme und einen Bezug zur Stadt. Der kann doch alle Haltestellen professionell mit Wiedererkennungswert aufsprechen! 😉

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  4. Hans
    30. Mai 2015

    Ich hätte auch gerne die Originalstimmen wieder.
    Die Kinderstimmen machen die Busfahrt unruhiger.

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  5. Chrissi
    29. Mai 2015

    Ich finde die Aktion total super. Mann mag über die Tonlage der Kinderstimmen denken was man möchte, aber die Aussprache ist klasse. Mir sind die üblichen Ansagen leider zu elektronisch und/oder “ vernuschelt“. Ruhig mehr davon – mir gefällts.

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  6. StimmeMünsters
    27. Mai 2015

    Ich finde die Kinderstimmen ziemlich verstörend. Es ist zwar ganz nett, wenn die Kinder schon früh Berufserfahrung als Vertoner bekommen, aber die Aktion kann so langsam beendet werden. Ich höre lieber die Stimme der guten Helga!

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  7. Mia
    27. Mai 2015

    Ich finde es total klasse! Endlich mal bisschen Abwechslung!

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  8. heiner
    26. Mai 2015

    Ich find die Aktion mehr als nervig. Ich höre den ganzen Tag sehr viele Stimmen und möchte beim bus fahren nicht auch noch genervt werden.

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  9. Lotte
    19. Mai 2015

    Das ist etwas nervig und vermutlich nur schön für die begeisterten Eltern und/oder Erziehungswütige.

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  10. Ano nym
    16. Mai 2015

    Ganz schrecklich anzuhören… Ich hoffe die Aktion dauert nicht lange…

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  11. Alex
    12. Mai 2015

    Wenn ihr nun einen kurzen Jingle vor die Ansagen packt, ist es ideal. 🙂 Vielleicht immer eine Oktave höher je näher man dem Bahnhof kommt? Wäre doch sehr kreativ. 😉

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  12. Maik
    3. Mai 2015

    Offenbar seid ihr Gedankenleser: Am Freitag bin ich mit einer Besucherin aus Berlin in Roxel in die Linie 1 gestiegen, wir wollten in die Innenstadt. Alles war bis zur Lukaskirche normal, bis plötzlich die Ansage für das Coesfelder Kreuz mit einer Kinderstimme erfolgte. Natürlich Rätselraten bei ihr und mir; ich tippte auf den letztens stattgefundenen „Girls‘ Day/Boys‘ Day“ als Ursache, aber so richtige Klarheit hatten wir eben nicht.
    Aber jetzt ist wieder ein Rätsel gelöst. Danke dafür an die Blogger der Stadtwerke, der Blick ins Blog ist immer wieder positiv überraschend, man erfährt eine Menge über die ganzen Dinge, die hinter den Kulissen stattfinden.

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