Blaue Knöpfe für mehr Barrierefreiheit

Veröffentlicht von am 10.03.2016 (Keine Kommentare)
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Kinderwagenknopf

Dieser Knopf findet sich bei den neuen Bussen an Tür 3.

Vielleicht sind dem ein oder anderen Fahrgast in unseren Bussen schon einmal die blauen Knöpfe mit Kinderwagen- oder Rollstuhl-Symbol aufgefallen, die sich am mehreren Stellen innen und außen am Bus befinden. Viele fragen sich, wofür diese Knöpfe eigentlich gut sind.

Sind es nur ein ganz normale „Stop“-Knöpfe oder steckt mehr dahinter? In diesem Artikel verraten wir des Rätsels Lösung.

Hilfe beim Ein- und Aussteigen

Wer schon mal mit Rollstuhl oder Kinderwagen Bus gefahren ist, der weiß viele der Annehmlichkeiten zu schätzen, die den Bus barrierefrei machen –  von Absenken an der Haltestelle über die Klapprampe bis hin zu hilfreichen Fahrer und Fahrgäste. Auch die blauen Knöpfe gehören dazu. Viele Fahrgäste denken, das sei nur ein weiterer Knopf, mit dem man dem Busfahrer signalisieren kann, dass man an der nächsten Haltestelle aussteigen möchte. Nur zur Bequemlichkeit für Mütter, die den Klappsitz nutzen, sowie für Rollstuhlfahrer sei er bewusst in niedriger Höhe angebracht.

Rollstuhlknopf im Bus

Der Knopf zeigt an: Bitte Bus an der nächsten Haltestelle absenken

Das stimmt aber nur zur Hälfte: Zwar stoppt der Bus auch, wenn einer der blauen Knöpfe gedrückt wird. Aber er macht noch mehr. Wenn Knopf mit dem Rollstuhl-Symbol gedrückt wird, bekommt der Fahrer in seinem Display ein Zeichen eingeblendet, das ihm anzeigt, dass ein mobilitätseingeschränkter Fahrgast ein- oder aussteigen möchte und er den Bus bitte absenken soll. Im Innenstadtbereich sollen die Fahrer das ohnehin an jeder Haltestelle machen, außerhalb aber nur auf Bedarf. Das kann auf Zuruf geschehen oder per Druck auf den Knopf. Der findet sich dort, wo mobilitätseingeschränkte Menschen meinst ein- und aussteigen: im Bereich der Stellfläche an der zweiten Tür, sowohl außen als auch innen.

Kinderwagen Bus

Nur bei den Bussen, die zwei Stellflächen für Kinderwagen haben, gibt es den Kinderwagen-Knopf an der dritten Tür.

Der Knopf mit dem Kinderwagen-Symbol findet sich bei unseren neuen Bussen, die auch an der dritten Tür eine Stellfläche für Kinderwagen haben. Zu einem der Mythen des Busfahrens gehört die Frage, ob der Fahrer die dritte (und vierte) Tür in einem Bus eigentlich selbst öffnen kann. Die Antwort haben wir bereits im Blog gegeben: es handelt sich um Automatiktüren, die per Knopfdruck von innen oder außen selbst geöffnet werden müssen und die sich automatisch wieder schließen.

Diese automatische Schließung wird durch den Kinderwagenknopf für die nächsten Haltestelle abgeschaltet. So ist sichergestellt, dass Fahrgäste mit Kinderwagen keine Angst haben müssen, nicht schnell genug an der Tür zu sein. Sie sollen in Ruhe aussteigen können. Wird der Knopf gedrückt, muss der Fahrer die Automatik aktiv wieder einschalten, nachdem er sich versichert hat, dass die Eltern mit Kinderwagen auch wirklich ein- bzw. ausgestiegen sind.

Längere Haltedauer: Gern, wenn es nötig ist!

Umstieg

Beim Umsteigen kann es manchmal auf Sekunden ankommen

In der Konsequenz bedeutet das aber auch, dass jeder Druck auf einen der speziellen Knöpfe zu einer längeren Haltedauer führt. Das machen wir gern, wenn mobilitätseingeschränkten Personen dadurch geholfen wird. Wird der Knopf aber von jemandem gedrückt, der die zusätzliche Hilfe gar nicht braucht, gehen dadurch einige Sekunden verloren – zugegebenermaßen nicht viel, aber wenn der Bus vielleicht schon ein wenig Verspätung hat, können das die zum Umsteigen entscheidenden Sekunden sein.

Daher unsere herzliche Bitte: nutzen Sie diesen Knopf nur dann, wenn Sie tatsächlich etwas mehr Zeit zum Aussteigen benötigen. Die sollen Sie dann selbstverständlich bekommen.

Übrigens: Die Knöpfe werden teils fälschlicherweise für eine Hilfe-Anforderung gehalten, mit der man den Busfahrer nach hinten rufen kann, damit er die Rampe ausklappt und beim Ein- oder Aussteigen behilflich ist. So einen Knopf gibt es allerdings nicht. Unsere Busfahrerinnen und Busfahrer helfen gern, wenn Hilfe benötigt wird. Schneller geht es allerdings , wenn aufmerksame Fahrgäste unterstützen, daher setzen wir zuerst darauf. Der Busfahrer muss nämlich zunächst den Bus sichern, ehe er aufstehen und zu Hilfe kommen kann. Das kostet Zeit, die nicht nötig ist, wenn ein anderer Fahrgast einspringt und hilft.

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