Sommerhitze: Wie du deine Wohnung abkühlst

Veröffentlicht von am 02.06.2017 (9 Kommentare)
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Wenn der Sommer kommt, steigen auch die Temperaturen in den Wohnungen.

Sommer. Endlich wieder im Freibad oder Kanal herumplanschen oder auf der Sonnenliege im Garten liegen. Sommer heißt aber auch, dass viele eine Bullenhitze in der Wohnung haben. Sie haben tagsüber Kopfschmerzen und können nachts nicht einschlafen. 

Mit unseren Abkühl-Tipps kühlt ihr eure Wohnungen herunter – sofort und ohne Klimaanlage.

Der Bettlaken-Trick

Wohnung kühlen

Wegen der Verdunstungskälte ist es an Springbrunnen etwas kühler. 

Hängt ein feuchtes Bettlaken oder Handtuch mit hohem Baumwollanteil in die Fenster oder über einen Stuhl. Beim Trocknen entsteht Verdunstungskälte, die den Raum abkühlt.

Wenn ihr schon mal an einem heißen Sommertag neben einem Springbrunnen standet, kennt ihr den Effekt.

Achtung: Der Trick funktioniert nicht bei besonders feuchter Hitze, zum Beispiel vor einem Gewitter, weil die Luft keine Feuchtigkeit mehr aufnimmt.

Ventilator-Tuning

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Ventilator + Eimer mit Eis oder kaltem Wasser = improvisierte Klimaanlage.

Der Ventilator ist eine gute Alternative zur Klimaanlage. Er ist günstig und stromsparend. Aber er kühlt nicht, sondern schiebt die warme Luft nur durch den Raum. Durch den Luftzug wird es höchstens gefühlt kühler.

Stellt ihr den Ventilator aber vor einen Eimer mit kaltem Wasser oder Eiswürfel, wird er zur improvisierten Klimaanlage. Jetzt verteilt er die Verdunstungskälte im Raum. Platziert den Ventilator alternativ vor trocknende Wäsche oder feuchte Bettlaken (siehe oben). 

Die goldenen Sonnenschutz-Regeln

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Erfüllen die goldenen Sonnenschutz-Regeln: Graue Rollläden, die vor dem Fenster hängen. 

Beim Sonnenschutz gibt es zwei goldene Regeln: Lieber außen als innen und lieber hell als dunkel:

  • Jalousien oder Fensterläden, die außen am Fenster angebracht, halten 75 Prozent der Wärme ab, innenliegende Vorhänge nur 25 Prozent.
  • Egal, ob Jalousien, Fensterläden oder Vorhänge. Je heller der Sonnenschutz ist, desto besser reflektiert er die Sonnenstrahlen. Dunkle Oberflächen absorbieren die Wärme. Das kennt ihr doch noch aus dem Physik-Unterricht 😉

Habt ihr noch keinen Sonnenschutz, baut ihn selbst: Zieht Alufolie auf eine Pappe und klebt sie von außen ans Fenster.

Pflanzen und Bäume vor den Fenstern eignen sich ebenfalls als Sonnenschutz. Der Vorteil: Im Sommer spenden sie Schatten, im Winter fallen die Blätter ab und die kahlen Äste lassen die wärmende Sonne in die Wohnung.

Nachts lüften

Lüftet nur, wenn es draußen kühler ist als drinnen. Öffnet Fenster und Türen dann nur abends, in der Nacht und am Morgen, und das so lange wie möglich. Denn auch Wände, Möbel und Co. speichern Wärme, die sie dann tagsüber wieder abgeben und den Raum zusätzlich aufheizen. Daher sollten sie nachts die Möglichkeit haben, auszukühlen. 

Wenn ihr tagsüber ohnehin nicht zu Hause seid, schließt die Jalousien, wenn ihr das Haus verlasst und lasst die Fenster geschlossen. Wenn ihr allerdings zu Hause seid, sorgt für regelmäßige Frischluftzufuhr im Raum. 

Bei Hitze einschlafen

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Klemmt euch eine mit eiskaltem Wasser gefüllte Wärmflasche zwischen die Schenkel. Das hilft beim Einschlafen. 

Könnt ihr bei der Bullenhitze auch nicht einschlafen?

Legt Schlafanzug oder Bettdecke (oder beides) vor dem Schlafengehen kurz ins Eisfach.

Ist euch das zu aufwendig, füllt eine Wärmflasche mit eiskaltem Wasser und klemmt sie beim Einschlafen zwischen die Schenkel. Die Hauptschlagadern an den Oberschenkeln verteilen die Kälte im Körper. Getränke sollten übrigens nicht zu kalt sein, denn dann muss der Körper Wärme produzieren, um die Kälte auszugleichen. 

Übrigens: Schlafforscher haben herausgefunden, dass Hitze nur beim Einschlafen Probleme macht. Seid ihr erstmal am Träumen, spürt ihr die Hitze nicht mehr.

2 Go’s und 2 No-Go‘s

Zu guter Letzt haben wir noch zwei Abkühl-Tipps und zwei absolute No Go’s für euch.

  • Tipp 1: Rollt Teppiche und Läufer ein und verbannt sie während der heißen Tage in den Schrank. Der Fußboden speichert Wärme aus der Luft, Teppiche dämmen den Boden und verhindern das.  
  • Tipp 2: Schaltet beim Kochen die Dunstabzugshaube ein. Sie trägt die Kochhitze nach draußen, wo sie hingehört.
  • No Go 1: Eine kalte Dusche kühlt zwar im ersten Moment ab. Aber sie bringt den Kreislauf in Schwung. Der Körper produziert mehr Wärme. Außerdem schließen sich die Poren. Die Haut transportiert die Hitze weniger effektiv nach außen.
  • No Go 2: Bekämpft die Hitze in der Wohnung nicht mit einer offenen Kühlschranktür. Hinten am Kühlschrank entsteht mehr Hitze, als ihr vorne wegkühlt.

Haben die Tipps funktioniert? Wie kühlt ihr eure Wohnung herunter? Schreibt uns einen Kommentar.

9 Kommentare

  1. Svenja
    7. August 2020

    Klasse Tipps und wirklich gut geschrieben. Das mit dem nassen Laken und dem Ventilator werde ich heute ausprobieren. Vielen Dank.

    Antworten
  2. Maren
    31. Juli 2019

    Also bei diesen Rekordtemperaturen, definitiv ein toller Artikel 🙂
    Vielen Dank dafür !

    Antworten
  3. Vincen
    10. Oktober 2018

    Hier noch ein Tipp.

    Wir wohnen in einer Region wo es im Sommer jeden Tag 34 Grad ist und im Winter etwa 32 Grad. Nachts kuehlt es auf 26 Grad ab.

    Wie man versteht, auch lueften hilft nur wenig. Um 6 Uhr Morgens ist es am kaeltesten mit 26 Grad (dann lueften wir nicht wegen Kuehlung sondern Frischluft) um 7 Uhr Morgens ist es schon wieder 28 Grad und geht alles wieder zu. Erst um 22:00 kuehlt es wieder unter 30 grad ab.

    Dementsprechend sind wir auf technische Loesungen angewiesen.
    An den Decken haengt in den Raumen einen Deckenventilator und dazu gibt es insgesamt 7 Klimaanlagen.

    Unten im Haus bleibt es mit 28 Grad maximal recht kuehl und da reichen die Deckenventilatoren. In den beiden Anbauraume gibt es kein Obergeschoss und wie im Schlafzimmer wird es tagsueber unter die Decke danke Sonne etwa 45 Grad.

    Die Raume sind alle 300 und mehr Zentimer hoch.

    Die Klimaanlage auf 30 grad eingestellt kommt etwa 20 Grad kalte Luft raus und unten am Boden wird es richtig kalt, 20 grad eben. Oben unter der Decke bleibt es hingegen 45 Grad warm.

    Schmeisst man nun gleichzeitig den Deckenventilator mit Klimaanlage an, wird die 45 grad warme Luft nach unten geblasen und vermischt sich mit der kalten Luft der Klimaanlage. Sie muss oefter anspringen und fuer die gleiche Kuehlung unten wo man lebt 0-150cm Hoehe wird locker drei mal so viel Strom gebraucht.

    Mein Tipp aus dieser Erfahrung: nie gleichzeitig Klimaanlage mit Deckenventilator oder egal welche Luftumwaelzungtechnik betreiben.

    Entweder oder aber nicht beides gleichzeitig!

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  4. Jan
    31. August 2018

    Hey,
    die Tipps sind super wertvoll. Besonders dieses Jahr war die Hitzewelle sehr extrem.

    Vielleicht könnte man noch ein paar Tipps zu Deckenventilatoren geben, denn die sind ja besonders effektiv.
    Machen nicht nur die Hitze angenehmer, sondern können auch beim Heizen im Winter helfen! 🙂

    Liebe Grüße & vielen Dank!

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  5. Ferdinand Schneider
    26. Juni 2018

    Ich liebe den Sommer sehr. Ich kann dann stundenlang schwimmen und spazieren. Wie auch immer, ich will, dass es zu Hause kühl ist. Der Trick mit dem Bettlaken hört sich interessant an. Gut zu wissen, dass man eher nicht kalt duschen soll.

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  6. Bettina mester
    4. Juli 2017

    Hallo ich habe eine frage das mit der alofolie und pappe geht das auch auf dachfenster wen die sonne den ganzen tag draufscheint oder habt ihr dort für mich sonst eine anderre ede da wir vom vermitter aus keine rolos ins dachfenster machen durfen danke

    Antworten
  7. Claudia Reelfs
    12. Juni 2017

    Danke für die interessanten Tipps.
    Da ich keine Jalousien oder ähnliches habe, schaue ich mir am Abend immer den Wetterbericht auf WDR 3 an. Die dort angegebenen Temperaturen sind in der Regel aktuell. Danach entscheide ich mich dafür, ob ich morgens vor dem Weggang ins Büro die Fenster verdunkle oder nicht. Dafür hatte ich mir große Pappe ( 80 X 120 cm ) besorgt, die ich dann vor die Fenster stelle.( Wohnzimmer und Schlafzimmer, die zur Straße hin sind. ) Ich lasse alle Türen in der Wohnung auf und habe nur in der Küche das Fenster auf Kippe. So kommt Luft rein, aber keine Hitze. Sollte es am Nachmittag um die 30 Grad Celsius werden, mache ich das Küchenfenster zu. Dann habe ich eine angenehme Kühle, wenn ich nachmittags von der Arbeit nach Hause komme. Ca. 21 Grad Celsius.

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  8. Markus Fröndhoff
    7. Juni 2017

    Hallo,
    leider ist der eine Tipp besonders Kontraproduktiv im Bezug auf Feuchtigkeit im Keller.
    Kommt die warme Luft in kontakt mit den kühleren Kellerwänden, verliert die warme Luft Ihre Feuchtigkeit und gibt Sie an die Wände ab. Dadurch fängt der Keller zu riechen und wird feucht.
    Hier eine interessante Website zu diesem Thema: http://www.meineimmobilie.de/vermieten-verwalten/hilfe-mietrecht/im-sommer-den-muffigen-keller-lueften-bloss-nicht

    Gruß,
    Markus.

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    • Simon Sanchez Real
      7. Juni 2017

      Hallo Markus,

      danke für den Tipp. An die Auswirkungen für den Keller habe ich bei diesem Tipp nicht gedacht 🙂

      Dann sollte man diesen Tipp nur im äußersten Hitze-Notfall nutzen und im Nachgang den Keller lüften, sobald es wieder kühler ist.

      Viele Grüße, Simon

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