Beige, orange, blau: Die Bus-Lackierung im Laufe der Zeit

Veröffentlicht von am 21.12.2015 (2 Kommentare)
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Ein Bus von 1988 (orange) und 1992 (blau)

Erst waren sie beige, dann orange und heute dominiert blau-weiß. Die Rede ist natürlich von der Lackierung unserer Busse. Seit den Anfängen des Nahverkehrs in Münster am 8. August 1888 (damals allerdings noch mit echten Pferden statt wie heute mit Pferdestärken) hat sich nicht nur die Fortbewegungsart von Straßenbahn hin zum Bus verändert, auch die Farben unterlagen einem stetigen Wandel.

Wir zeigen die Änderungen in alten und neuen Fotos.

Beige

Straßenbahn

Der letzte Wagen der Straßenbahn steht im Stadthaus 3

Nach den Pferde-Omnibussen, in deren Wagen zwölf Personen Platz fanden, fuhr schon ab 1901 die erste elektrische Straßenbahn auf drei Linien durch Münster. Ab Januar 1925 wurde das Straßenbahnnetz (hier lest ihr mehr über die Straßenbahnen) durch die erste Buslinie ergänzt, zwei Jahre später folgt schon die nächste. Auch wenn die Straßenbahnlinien damals „rot“, „gelb“ und „grün“, später auch „blau“ hießen, waren die Straßenbahnwagen und Busse allerdings meist beige. Das gilt auch für die Oberleitungsbusse, die nach dem Zweiten Weltkrieg die Straßenbahn Linie für Linie ersetzt haben. 1949 wurde die erste O-Bus-Linie eingerichtet, 1954 fuhr die letzte Straßenbahn – natürlich in beige (mehr zu den O-Busse gibt es hier).

#Büssing Rinkerode 20.07.2013 Bild 1

Ein Bus von 1965 in beiger Lackierung

1962 fällt dann die Entscheidung (wie auch immer man sie aus heutiger Sicht bewerten mag), komplett auf Busse zu setzen. Im gleichen Jahr bekommen wir die ersten Gelenkbusse, sechs Jahre später rollen nur noch beige Dieselbusse durch Münster.

Einer dieser Busse ist übrigens erhalten worden: Unser Wagen 311, ein Büssing 14 aus dem Jahr 1965. Der ist noch heute fahrbereit und für Sonderfahrten hin und wieder in Münster zu sehen. Ebenfalls zu sehen ist der letzte Wagen der münsterschen Straßenbahn. Ein Verein engagierter Bürger hat ihn 1993 gekauft und in jahrelanger Detailarbeit saniert. Heute kann der Wagen 54 im Atrium des Stadthauses 3 am Albersloher Weg besichtigt werden.

Orange

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Orange auf dem Prinzipalmarkt

1974 wurden die Stadtwerke orange – und mit ihnen die Busse. Die Front ganz orange, unten und am Dach ein weißer Streifen: So können sich viele noch an ihre täglichen Fahrten zur Schule und in die Stadt erinnern. Wer erst später zugezogen ist, wundert sich heute hingegen vermutlich eher, wenn er Fotos der Busse in greller Warnfarbe sieht. Übrigens gab es immer mal wieder Busse, die für Werbezwecke nicht orange, sondern komplett gestaltet waren – zum Beispiel unser „Valentinsbus“.

Im Gegensatz zum beigen Farbton blieben uns die orangefarbenen Busse aber ohnehin nur einige Jahre erhalten: Schon 1991 wurde es blau (mehr über die Busgeschichte lest ihr hier).

Blau

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Ein Bus von 1994 im ersten Blau

So wie sie heute jeder kennt, sehen die Busse seit Ende 1991 aus. Damals wurde die Lackierung mit den drei Blautönen an der Front und den Seiten eingeführt. Die Farbe steht bis heute für das Stadtbussystem in Münster – im Gegensatz zu den Regional- und Schnellbussen, die meist rot leuchten.

An diesem Design haben wir nur 2007 noch eine kleine Änderung vorgenommen: Die Front ist nun sattblau, an den Seiten gibt es keine Farbverläufe mehr. Stattdessen schwingt sich dort die Stadtwerke-Welle elegant herunter und zieht sich über den kompletten Bus bis zum Heck. Darüber ist der Lack schlicht weiß. Die Welle findet ihr übrigens auch auf anderen Stadtwerke-Medien – etwa Werbeplakaten, unserem Briefpapier oder unten auf unserer Internetseite. Da wir die älteren Busse aber nicht umlackiert haben, fahren noch immer einige mit der alten Lackierung herum. Ersetzt wird sie nur, wenn es nötig ist, weil etwa wegen eines Schadens ohnehin lackiert werden muss. Wem die Lackierung gefällt, der hat noch etwa drei Jahre Zeit, sie zu genießen. Denn so lange werden die letzten Busse sie wohl noch tragen.

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Blau von Front bis Heck: Die Stadtwerke-Welle

Für Werbung steht bei uns übrigens nur der weiße Bereich unter und über den Fenstern sowie das ganze Heck zur Verfügung. Die Welle vorn bleibt in jedem Fall erhalten. Genauso bleiben die Fenster frei, damit die Fahrgäste freie Sicht haben. Das ist nicht nur schön, wenn man die Aussicht auf Prinzipalmarkt oder Aasee genießen will, sondern auch sehr praktisch, wenn man sich orientieren will, wo der Bus eigentlich gerade ist.

2 Kommentare

  1. Dietmar Klaus
    20. Juli 2017

    Naja, das alte Blau bleibt wohl auch noch länger erhalten. Wenn Ihr weiter alte Fahrzeuge an private Unternehmer abgebt, dann werden die für die Restlaufzeit bei den Privaten garantiert nicht umlackiert.

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    • Florian Adler
      21. Juli 2017

      Das stimmt natürlich, in der Regel fahren unsere älteren Busse aber auch bei den Partnern nicht mehr für längere Zeit. Auch dort werden ja regelmäßig neue Busse angeschafft.

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