Neue Verbundleitstelle am Hafen feiert Richtfest

Veröffentlicht von am 07.07.2017 (Keine Kommentare)
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Die neue Verbundleitstelle (rechts das Glas-Atrium des Stadthauses III)

Der Hafen bekommt ein neues Gebäude. Da es allerdings in dritter Reihe hinter unserem GuD-Kraftwerk liegt, bekommt der normale Hafenbesucher es kaum zu sehen. Und auch sonst ist es eigentlich besser, wenn keiner etwas von den Arbeiten in der neuen Verbundleitstelle mitbekommt. Denn von dort aus werden die Energienetze überwacht.

Was früher an der Stelle stand und was in der Leitstelle passiert, erklären wir hier.

Aufrüsten für die Energiewende

Zum Richtfest gehören auch Hammer und Nagel

Über 6.700 Kilometer Strom-, Gas-, Fernwärme- und Trinkwasserleitungen, die unsere Tochter münsterNETZ in der Domstadt betreibt, sowie die Trinkwasser-Aufbereitungsprozesse werden in der neuen Verbundleitstelle überwacht und gesteuert. Das geschieht nun für alle Sparten in einem Netzleitsystem, so dass die Kollegen sich gegenseitig stärker unterstützen können und wir auch für die Zukunft gerüstet sind, wenn die verschiedenen Energiesparten stärker zusammenwachsen – das nennt der Fachmann Sektorenkopplung.

Aber was genau passiert eigentlich in der Leitstelle?

So soll es in Zukunft von innen aussehen.

Als Münsteraner kommt man am ehesten noch mit der Meldestelle von münsterNETZ in Kontakt. Dort ruft man nämlich bei einem Stromausfall oder Wasserrohrbruch an. Wenn so etwas passiert, koordinieren die Mitarbeiter den Entstörungseinsatz, um Energie und Wasser schnellstmöglich wieder fließen zu lassen. Aber auch wenn keine Unterbrechung da ist, kümmern sie sich darum, dass alles reibungslos läuft. Das wird in Zeiten der Energiewende, wo Strom nicht mehr nur vom Großkraftwerk zur Steckdose fließt, sondern zum Beispiel von vielen Tausend Photovoltaikananlagen eingespeist wird, immer komplexer. Daher investieren wir nicht nur in das Gebäude, sondern rüsten auch die Netzleittechnik auf.

Übrigens: Auch im neuen Gebäude werden jede Menge Strippen verlegt: Insgesamt 130 Kilometer Kabel, Leitungen und Glasfasern.

Von DeSONOx zu VLS

In diesem braunen Gebäude war bis 2005 die DeSONOX-Anlage untergebracht

Aber neu? Das Gebäude an sich ist eigentlich nicht neu, sondern hat schon einige Jahre auf dem sprichwörtlichen Buckel. Als das Kraftwerk noch mit Kohle befeuert wurde, stand dort ab 1990 die erste Anlage zur kombinierten Entschwefelung und Entstickung der Rauchgasen aus dem Kraftwerken, kurz DeSONOx-Anlage. Nachdem das Kraftwerk 2005 auf das viel umweltfreundlichere Erdgas umgerüstet wurde, war die Anlage nicht mehr nötig und wurde abgerissen (einige erinnern sich vielleicht noch an den großen Brand, der dabei ausgebrochen ist).

Seitdem wurde der Betonunterbau als Werkstatt g enutzt und wird nun um ein Geschoss aufgestockt. Dort ist Platz für die Leitstelle, die Meldestelle sowie Büros für mehr als 30 Mitarbeiter der Netzführung.

 

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