Laternen im Hansa-BusinessPark reagieren auf Passanten

Veröffentlicht von am 25.05.2016 (2 Kommentare)
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Sparsame LED-Straßenbeleuchtung im Hansa-Businesspark Foto: Münsterview/Tronquet

LED-Leuchte im Hansa-BusinessPark

Nachts sind alle Katzen grau – auch im Hansa-BusinessPark in Amelsbüren. Wenn sie dort aber über die Straßen laufen, ist ihre Farbe plötzlich besser zu erkennen.

Denn in dem Gewerbegebiet der Wirtschaftsförderung Münster in Amelsbüren haben wir 30 der neuen LED-Laternen mit Bewegungssensoren ausgerüstet, die die Helligkeit verkehrsabhängig steuert. Das menschliche Auge nimmt das jedoch kaum wahr.

70 Prozent Helligkeit

Sensor+Laterne

Der Bewegungssensor am Mast

Die Sensoren hängen an den Laternenmasten und funktionieren ähnlich wie die Bewegungsmelder, die viele vor der Haustür haben: sie erkennen die Bewegung von Radfahrern, Fußgängern und Autos (die von Katzen übrigens in der Realität eher nicht). Ist auf der Straße zwei Minuten lang nichts los, senkt sich bei den Laternen die Helligkeit der LEDs automatisch auf etwa 70 Prozent ab. Kommt ein Passant vorbei, geht es hoch auf die normale Helligkeit.

Wer zwischen Kappenberger Damm und Wiedaustraße durch das Gewerbegebiet über die Kopenhagener Straße abkürzt oder über die Kölner Straße zum Beispiel zum Betriebshof von Theos Reisen fährt, wo auch Linienbusse von unserem Partnerunternehmen stehen, der kann die Laternen mal „in Action“ erleben. Oder besser: Nicht erleben. Denn die Änderung der Helligkeit passiert langsam über mehrere Sekunden. Deshalb bemerkt das menschliche Auge kaum, dass es heller oder wieder dunkler wird.

Energie und Erfahrung

Einrichtung

Wir kümmern uns um Aufbau und Instandhaltung der Laternen

LED-Laternen an sich sparen gegenüber herkömmlichen Laternen schon viel Strom. Wird wie im Hansa-BusinessPark nun die Beleuchtung noch gedimmt, sinkt natürlich auch der Energiebedarf weiter. Das ist aber nicht der einzige Grund für das Pilotprojekt. Die verkehrsabhängige Steuerung setzen wir hier in Münster zum ersten Mal ein und wollen natürlich auch Erfahrungen sammeln: Wie zuverlässig funktioniert das Ganze, bemerken Passanten das überhaupt und könnte das auch an anderen Orten gut funktionieren?

Übrigens: Abends ein- und morgens wieder ausgeschaltet werden die 30 LED-Laternen im HansaBusiness- Park wie alle fast 28.000 Leuchten im Stadtgebiet über zwei zentrale Helligkeitssensoren, die sich am Hafen befinden. Wie das funktioniert, haben wir auch schon im Blog erklärt.

Eine zweite Versuchsstrecke gibt es übrigens am Petersdamm in Wolbeck. Dort wird ein Fuß- und Radweg entlang der Bahngleise durch Sensoren ausgeleuchtet. Für das Projekt sind wir mit dem 2. Platz beim Publikumspreis des Energieeffizienz-Awards der Deutschen Energie-Agentur ausgezeichnet worden. Wie das aussieht, seht ihr in diesem Video: 

2 Kommentare

  1. Sebastian Deiwick
    11. September 2016

    Interessantes Projekt, bei dem Thema fällt mir jedoch noch ein Kritikpunkt bezüglich der Beleuchtung im und um den Hansabusiness-Park ein: Es wäre gut gewesen wenn man die Kreisverkehre am Anfang und Ende des Hansa-Businessparks noch mitbeleuchtet hätte, oder zumindest die Fahrrad-Übergänge aller abzweigenden Straßen. Nachteil ist hier nämlich, dass die Augen der Autofahrer sich im Hansa-Businesspark an die Beleuchtung gewöhnen, diese jedoch kurz vor den Konfliktpunkten an den Kreisverkehren aufhört. Die Augen brauchen jedoch ein paar Sekunden, um wieder voll in der dunkleren Umgebung zurecht zu finden, ungünstig nur, dass diese Gewöhnungsphase genau dort beginnt, wo sich die Konfliktpunkte befinden, hier wäre eine Beleuchtung noch Sinnvoll gewesen.

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    • Florian Adler
      12. September 2016

      Hallo Sebastian,

      wir geben die Anregung gern weiter, danke dafür! Grundsätzlich entscheiden wir übrigens im ganzen Stadtgebiet nicht selbst, wo Laternen hinkommen, (meist) die Stadt beauftragt uns uns mit Bau und Betrieb der Standorte.

      Viele Grüße!

      Antworten

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