Ente 711 beim großen Stadtwerke-Entenrennen

Veröffentlicht von am 11.08.2016 (Keine Kommentare)
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gelbe Ente am See

Noch auf den Nummernstempel warten, dann geht’s los

Alle zwei Jahre organisiert der Round Table 48 Münster das große Stadtwerke-Entenrennen für einen guten Zweck. Entenrennen!? Was ist denn das? Die Antwort gibt ein Rennen aus der Perspektiver von Rennente Nummer 711, einer von 5.000 Quietscheenten, die sich in die Fluten der Aa stürzen und um den ersten Platz wetteifern. 

Ein Gastartikel von Laura Lilienbecker, Praktikantin bei den Stadtwerken Münster

 Ab in die Aa!

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Der Sprung ins kühle Nass

Einer von diesen großen Menschen öffnet den Plastikbeutel, in dem ich und 99 meiner Entenfreunde die letzten zwei Jahre verbracht haben. Als erstes wird mein Stempel auf der Brust aufgefrischt – die Zahl 711 in großen schwarzen Lettern.

In einer großen Baggerschaufel gelangen wir endlich an die frische Luft. Ganz schön eng hier drin und der Bagger fährt ziemlich holprig, aber zum Glück ist die Fahrt nur kurz. Ruckartig stoppt der Bagger und leert seine Schaufel mit mir und meinen Freunden in die Münstersche Aa.

Kurz sehe ich den blauen Himmel wieder und – Platsch – tauche ich ein ins kühle Nass. Fast wäre ich unter dem riesigen Entenberg nicht mehr aufgetaucht. Tausende von Rennenten schwimmen mit mir in der Aa.

Clinic Clowns

Unbenannt

Die Clinic Clowns bei der Arbeit.

Zum neunten Mal schwimme ich gegen die anderen Rennenten für einen guten Zweck um die Wette. Am Start an der Westerholtschen Wiese sehe ich bekannte Gesichter: Die Clinic Clowns aus Münster kümmern sich um die kranken Kinder in der Uniklinik Münster und bringen sie zum Lachen. Heute sind sie mit ein paar Patienten vorbeigekommen, um uns anzufeuern.

Die Erlöse des Entenrennens gehen an diese Clinic Clowns, damit sie weiterhin viele Kinder auf der Kinderstation der Uniklinik besuchen können.

Los geht’s

Irgendwo hier schwimme ich mit

In die Aa, fertig, los! Ein paar Enten schwimmen nach dem Start in die falsche Richtung. Ich aber nicht, dieses Mal habe ich eine gute Startposition ergattert.

Während des Rennens nehme ich verschwommen die vielen Zuschauer um uns herum wahr. Ob mein Losbesitzer auch dabei ist? Oh, da zeigt jemand auf mich – ein kleiner Junge mit einem roten Pullover. “Justus, da ist deine Ente. Sie hat die Nummer 711 auf der Brust“, ruft jemand. Das war der Anreiz, den ich brauchte:  Ich schwimme für dich, Justus. So schnell ich kann. Ich bin zwar nicht ganz so fix wie meine echten Brüder, aber die Strömung treibt mich voran.

Die Stimmung, die von der Wiese herüberschallt, begleitet mich das ganze Rennen: Musik, Kinderlachen und es riecht wunderbar nach Kuchen. Wenn ich noch 20 Enten überhole, dann könnte ich es schaffen.

Der Sieg ist nah

Am Ziel wird es noch einmal spannend

Da vorne sind das Juridicum und die Petrikirche, dazwischen liegt das Ziel. Los, noch drei Strömungswellen abwarten, dann hab ich es geschafft. Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen. 1001, 2434 und 299 sind mir dicht auf den Fersen. Auch im Zielbereich sind überall kleine Stände aufgebaut, sogar Eis gibt es. Puh, das könnte ich jetzt gebrauchen.

Auf den letzten Metern schließe ich die Augen und rausche durch das Ziel. „Und die Sieger siiiiind: 299 dicht gefolgt von 1001 und 711.“

Justus sieht mir am Ziel in die Augen und tätschelt meinen Kopf. Ob ich enttäuscht bin? Ganz und gar nicht. Auch der dritte Platz hält Geschenke bereit und so weit bin ich noch nie gekommen. Ein neuer Rekord für mich. Bei der Preisverleihung tauscht Justus das Los mit meiner Nummer gegen sein neues Fahrrad, damit ich beim nächsten Rennen auch anderen Kindern wieder Glück bringen kann.

Alle Enten im Urlaub

Irgendwie schade, dass es schon wieder vorbei ist. Aber immerhin weiß ich, dass wir alle wieder etwas Gutes getan haben. Der Erlös der Enten-Lose geht an die Clinic Clowns und die Einnahmen vom Saft und Eis fließt ins Projekt „Fruchtalarm“, das Kinder bei der Krebstherapie unterstützt, damit vielleicht in zwei Jahren mehr Kinder die Kraft haben, hier zu stehen. Jetzt brauche ich aber selbst erst mal Pause, um neue Energie zu schöpfen.

Bis dann, Justus. Bis in zwei Jahren, Clinic Clowns!

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